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Religion in The City. Es war etwas, das man Großteils vergessen hatte. Etwas Veraltetes. Hier und da gab es noch kleine Gruppen von Extremisten, die immer noch aus alten Religionsbüchern vorlasen und womöglich sogar an das glaubten, dass sie da von sich gaben.
Ein unbekanntes Gebäude an einem unbekannten Ort war wohl ein Überbleibsel aus einer Zeit, wo dies noch nicht der Fall war, denn es hatte eine starke Ähnlichkeit zu einer christlichen Kirche. Es war dunkel, mit Ausnahme von einigen wenigen Kerzen, die eher zufällig im Raum platziert zu sein schienen, doch erkannte man mehrere hölzerne Bankreihen und einen großen Altar auf welchem ein schwerer, hölzerner Sarg lag.
Wie in einer alten christlichen Kirche üblich waren die Gläser der großen Fenster des Gebäudes bemalt, doch die Zeichnungen die hier abgebildet waren, waren in keinster weiße christlich – dies jedoch war kein Wunder. In diesem Gebäude gab es fünf solche bemalte Fenster und um genau zu sein, so ganz erkannte man nicht was hier dargestellt wurde. Im ersten Fenster sah man Menschen die vor einer pyramidenförmigen Form knieten, im zweiten Fenster einen langen Fisch mit kurzen Armen und einem großen Maul, in einem dritten Fenster sah man sieben Personen, die in einem Kreis um ein großes Buch herum standen und beteten, in einem vierten Fenster sah man eine helle runde Scheibe, umgeben von Dunkelheit und kleineren hellen Punkten und schließlich, hinter dem Altar der Kirche, auf einem fünften, großen Fenster, war ein Text in einer unbekannten oder eher veralteten Sprache niedergeschrieben.
Durch die Fenster hindurch konnte man nichts von dem erkenne, das außerhalb der Kirche existierte. In der Kirche selbst jedoch befanden sich momentan drei Personen. Eine war schon länger hier gewesen, die zwei anderen waren gerade durch ein gigantisch wirkendes Tor eingetreten. Die bereits anwesende Person, die am Altar der Kirche stand, drehte sich um, als sie die Schritte der Neuankömmlinge auf dem Marmorboden vernahm und begrüßte sie mit zu ihrer Seite ausgestreckten Armen.
Ah, die Sünde der Gier und ihr Gefolge. Ihr kommt mit guten Nachrichten?
Das rote Haar der Großen Sünde des Mordes, Nightmare Nocturnus, wallte ähnlich einer Feuersbrunst an seinem Kopf, als er Tenshi und Anathnheka mit seinen leeren, weißen Augen anstarrte. Die Sünde der Gier deutete kurz eine Verbeugung an, bevor er einen kleinen roten Juwel hervor zog. Es war der Catoyant, das Katzenauge, welches er auf seiner letzten Mission ergattert hatte.
Was ist das? kam die Stimme Nightmares dann, interessiert. Tenshi setzte daraufhin ein Grinsen auf. Das Avatar heißer Rache, der Chatoyant, das Katzenauge Nekoki Ki’s.
Die Augen der Großen Sünde weiteten sich bei diesen Worten weit, bevor ein breites Grinsen sein Gesicht zu zieren begann. Wunderbar Tenshi, Anathnheka, wunderbare Arbeit! rief er aus, was als ein Echo im Raum der Kirche hallte. Das macht drei Avatare!
Die Sünde der Gier schien darüber erstaunt. Drei? Das letzte Mal als ich hier war…
Hah? Tenshi, denkst du wirklich du seist die einzig fähige Person hier? mischte sich eine neckische weibliche Stimme in das Gespräch ein. Wie aus dem Nichts war sie hinter Nightmare aufgetaucht und saß nun auf dem Sarg am Altar. Ihr rosarotes Haar stand im starken Kontrast zu ihrer völlig schwarzen Kleidung. Sie war die Sünde der Faulheit, Sindy. Sussura hat vorhin persönlich diesen Sarg hierher gebracht. In ihm befindet sich Fan Gli Serps Leiche, oder knapp, das Avatar ewiger Untergebenheit. Mit einem Hops sprang sie vom Sarg und näherte sich dann Tenshi und dessen Sünderin. Sie erwartete wohl etwas von ihm. Sehr schön, dann sind es also schon drei. bemerkte er unbeeindruckt und warf aus einer Handbewegung Sindy den Chatoyant zu welche ihn sofort gierig betrachtete. Sollte das nicht eher seine Reaktion darauf sein? Rückwärts tänzelte die weibliche Sünde zurück zu Nightmare und dem Sarg und legte das Katzenauge neben diesen auf den Altar. Und nun? fragte die Sünde ihren Meister, welcher sie seit ihrem auftauchen nur kühl beobachtete. Nun, meine energiegeladene Sünde der Faulheit, werden du und die junge Dame dort drüben auf die Jagd nach dem nächsten Avatar gehen. bemerkte er fies lächelnd, woraufhin Sindy sofort einen lächelnden Blick in Ana’s Richtung warf. Sie kannte deren Power und freute sich schon darauf mehr davon zu sehen. Sindy selbst war eine der stärksten der 7 Sünden und meist an Nightmares Seite vorzufinden. An guten Tagen könnte sie es eigenhändig mit einem Crystal Safer aufnehmen, im Gegensatz zu anderen Fehlschlägen wie Yena.
-The Crystal City-
Knapp 13 Stunden waren nun vergangen, seit Sakuyas Nacht über die Crystal City herein gebrochen war. In diesem Moment öffnete die Frau ihre Augen, warf einen kurzen Blick auf den Jungen, der neben ihr in ihrem Bett lag und dann aus einem Fenster in ihrem Zimmer in die Stadt hinaus.
Ich glaube das reicht... murmelte sie schläfrig, als sie den immer noch dunklen Himmel erkannte. Ohne auch nur noch eine Sekunde zu zögern zerriss der Nachthimmel dann wie ein Stück billiger Stoff.
Dies war natürlich ein sehr abruptes Ende der Nacht gewesen, doch störte es Sakuya nicht im Geringsten. Die einzigen, die es wirklich schaden würde, dass die kristallene Sonne wieder schien, waren die The City Safers, und deren Wohlbefinden war momentan wohl ihr geringster Gedanke. Mit einer knappen Bewegung gab sie Viha einen Kuss auf seine Stirn. Bald aufstehen, Partner. Die Sonne scheint. flüsterte sie dem Jungen ins Ohr, bevor sie sich selbst aus dem Bett begab. Sie würde sicherlich nichts dagegen haben, wenn dieser noch etwas weiterschlief.
Verni war irgendwann kurz nach Team Blau und Gelb in der Crystal City angekommen. Durch ihre Fähigkeiten hatte sie einiges der Zerstörung, die die Stadt aufgrund von Karas Overdrive durchleben musste, wieder repariert, ohne das es irgendjemand hätte bemerken können, wenn er nicht dabei zusah. Um einige Orte, wie das zerstörte Einkaufszentrum und einzelne unbewohnte Gebäude hatte sie sich nicht gekümmert, doch die Gebäude, in denen jemand lebte sollten wieder nahezu unbeschädigt sein.
Die Chamelis, Monlis, erwachte am nächsten Morgen. Sie hatte vor dem Schlafengehen versucht, mit Maya zu reden, doch als sie ankam, war diese bereits in deren Träumen versunken. Unter diesen Umständen war Monlis nichts anderes übrig geblieben, als mit einem Kopf voller Gedanken an Zidane zu Bett zu gehen.
Sie hatte zwar überraschend gut geschlafen, doch nun als sie wach war, waren ihre Gedanken sofort wieder genau, wo sie sie am Abend zuvor verlassen hatten. Zidane... murmelte sie, bevor sie aus ihrem Bett stieg. Vielleicht war Maya auch schon wach?
Die Augen den Shamanen öffneten sich langsam bis zur Hälfte, dann in einem plötzlichen Schock ganz. Wa-? Ihm fehlten die Worte im Anbetracht von Elis und Iyana, wobei erstere direkt neben ihm sitzend auf dem Sofa schlief und zweitere regelrecht auf ihm. Er war in jeder Hinsicht erstarrt vor Schock und auch wenn er es gewollt hätte, hätte er es unmöglich übers Herz gebracht die beiden zu wecken, welche so zufrieden schliefen. Er kannte Iyana zwar nicht, doch so glücklich und warm lächeln hatte er zumindest Elis noch nie zuvor gesehen.
Da Shiki keine Ahnung hatte, was seit seinem Treffen mit Saga geschehen war, dachte er auch nicht einmal an die verbundene Wunde an seinem Kopf. Er würde einen Schmerz dort spüren, doch war er zu abgelenkt dafür.
Seltsame Geräusche waren irgendwann Nachts aus einem anderen Zimmer im Club Nightchest gekommen, doch Luna hatte es gekonnt ignoriert und bis zum nun eintretenden Sonnenaufgang durchgeschlafen. Jetzt, wo sie die Sonne wach kitzelte, rieb sie sich etwas verschlafen die Augen und starrte aus einem Fenster. Sie spürte jetzt schon, wie ihre Fähigkeiten wieder aus ihrem Körper schwanden.
Kazuos Haar hing völlig durcheinander von seinem Kopf, was wohl teilweise an dem Bad kurz vor dem Schlafengehen lag und wohl auch teilweiße daran, das er einfach durch den Wind war. Er hatte nicht sonderlich gut geschlafen und war einige Male aufgewacht, hatte sich in seinem Bett herum gerollt und war nur schwer wieder eingeschlafen. Alpträume bezüglich der Vorkommnisse des letzten Tages schienen die guten Momente aus seinem Traumland vertrieben zu haben. Nun lag er erneut mit offenen Augen im Bett und starrte an die Decke, als plötzlich der helle Schein der Sonne durchs Fenster herein kam. Irgendwie war er glücklich, dass die Nacht zu Ende war.
Kaaa-püüüüüüü... Kaaaaa-püüüüüüüüüü... Kaaaaaa-kakakaka... Rikoko... kakaka... koko... gleich zwei... kakaka... dreier... kakaka... Laut schnarchend, redend und kichernd schlief Kralle tief. Sie war nur in Shorts mit Trägern und einem Bettlacken gekleidet und schlief in einem Raum für sich ganz alleine auf einem Bett, welches wohl auch nicht mehr als ein Krankenbett war. Ihre Maske lag neben ihr auf ihrem Kopfkissen, ihre gigantischen Krallen waren nirgends zu sehen und ihre schweren Stiefel standen neben ihrem Bett auf dem Boden, bedeckt von ihrer restlichen, völlig achtlos dort hingeworfenen Kleidung.
Sie schlief, bis blitzartig plötzlich das Sonnenlicht durch ihr Zimmerfenster schien und direkt ihre geschlossenen Augen traf. Kurz presste die Katzenmutantin diese fest zusammen, während ihre Ohren zu zucken begannen, dann sprang sie auf, mit solch einer Kraft das ihr Bett wackelte und ihr Bettzeug und Maske zu Boden fiel.
Aufrecht auf dem Bett kniehend sah das Mädchen kurz vor ihr an die kristallene Wand, bevor ihre Augen erneut zufielen und sie mit dem Kopf vorwärts wieder ins Bett stürzte... Da ihre Augen nun an der Matratze klebten, störte sie das Sonnenlicht nicht mehr im Geringsten, doch leider half alles nichts, den auch ihr Mund und ihre Nase klebten an dem weichen Untersatz, was es ihr schwer machte zu atmen. Langsam färbte sich das Gesicht des Mädchens bläulich, bis sie plötzlich erneut mit voller Kraft aufschreckte und stark einzuatmen begann. ...Kyaaaa! Kya... kya... Kyalle wäre fast erstickt... haaaaaa... blöde Sonne!! knurrte sie und schlug mit ihrer Faust auf ihre Matratze... und ein Loch in diese. Yups!
...
Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte sprang die Leeilotasi-Cat dann wieder in ihrer vollen Kleidung, abgesehen von ihren Krallenhandschuhen, aus ihrem Zimmer in einen Gang des Krankenhauses. Was sollte sie tun? Rikakoko wecken? Deren zwei Liebhaber? Oder nach Nova sehen? Unentschieden stand sie nun da, einen unentschlossenen Blick auf ihrer Maske und ihren Zeigefinger zu ihrem Mundwinkel erhoben. (-,o -)
Im Haus der Catsisters war es noch nahezu totenstill. Rain war bereits wach und bereitete leise einen kleinen Imbiss für Mitha vor, da diese sicherlich nicht in der Lage war, zum Essen in den Crystal Tower zu gehen.
Des Weiteren wach war auch Sio, welche im Wohnzimmer auf einem Sofa saß und dabei völlig unauffällig die noch dösende Limo streichelte. Auch sie schien nach einer ruhigen Nacht wieder topfit zu sein. Sio hatte ein freudiges Lächeln auf den Lippen, als sie das grüne Tierchen am Bauch kraulte und dessen Schnurren vernahm.
Die Letzte, die bereits wach war und fast nicht geschlafen hatte - jedoch versucht hatte zumindest so zu tun, indem sie ihre Augen schloss - war Mitha. Inuka lag bei ihr im Bett, was es sicherlich zu einem sinnlosen Unterfangen gemacht hatte, so zu tun, als würde sie ruhig schlafen. Wenn man dies so sah, könnte man denken, es müsste sie nerven, dass er ihre Tarnung gefährdete, doch in Wirklichkeit war sie glücklich über dessen Nähe und Wärme. Nicht alles schien verloren zu sein...
//OT: Alle Übersichten und ähnliches stark überarbeitet//