1.Kapitel
- Der Anfang des Bösen -
Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf im Land Irgenia. Es ist ein Land, in dem noch die mystischen Wesen und Fabeltiere gegenwärtig sind. Das Dorf, dessen Namen niemand kannte, nicht einmal die Bewohner selbst, wahrscheinlich hatte es keinen Namen, war umgeben von sattgrünen Wiesen, auf denen der Mohn, die Gänseblümchen und der Klee blühte. Es gab einen großen Wald und hin und wieder konnte man ein Paar Adler über den Wipfeln der großen Eichen, Buchen und Kiefern ihre Kreise ziehen sehen.
Auf einem Hügel, der neben dem Wildbach lag, saß das Greifenmädchen Ellion. Mit ihren Bernsteinfarbenen Augen, sah sie die ersten Sonnenstrahlen der frühen Morgensonne, die so eben hinter dem großen Berg Engelsburg hervor gekommen war und genoss sie. Ihre Hüftlangen, braunen Haare wehten im Wind und ihre weißen Greifenflügel schwangen schwach hin und her.
„Es wird sicher ein schöner Tag, genau wie Gestern. Unsere neue Königin wird sich freuen, dass sie an so einem Tag ihren Thron besteigen kann.“ Dachte sie, stand auf und schritt den Wildbach entlang nach hause. Dort wurde bereits schon alles festlich geschmückt. An en Bäumen hingen Girlanden und auch Laternen. Das kleine Musikorchester nahm bereits seinen Platz auf der extra angefertigten Bühne ein. In zwei Stunden sollte die Krönung stattfinden. Wenn der Holzhaufen oben auf der Spitze der Engelsburg angezündet wurde und man das Feuer sah, wusste das Dorf, dass es nun eine neue Königin gab. Während Ellion durch die Festlichkeiten ging, traf sie ihre 3 besten Freunde, Ike einen Elfen mit den typischen langen Ohren, schwarzen Haaren und immer noch einen Kopf kleiner als Ellion. Ike war sehr lebhaft und Ellion hatte ihn noch nie mit mieser Laune gesehen. Neben Ike saß Neila auf einem Holzstumpf. Eigentlich sah sie aus wie ein ganz normaler Mensch, doch der erste Eindruck täuschte. Denn sah man ihr in die Augen, merkte man dass sie rot waren und betrachtete man sie von hinten, konnte man 5 Kupferfarbene, lange Vogelfedern aus ihrer Hose, oberhalb ihres Pos ragen sehen. Wenn sie sich verwandelte wurde sie zu einem Phönix. Phönixe werden in ihrer eigenen Asche wiedergeboren, ihre Tränen heilen Krankheiten und Wunden und Phönixe können schwere Lasten tragen. Ihre etwa einen Meter langen Haare, flocht sie stets zu einem Zopf. Sie war die Vernünftige in der Gruppe und auch die schlauste.
Der letzte in der Gruppe war Zeto. Über ihn wusste man nicht viel, außer das seine Mutter ein Einhorn war und sein Vater ein Mensch. Deshalb hatte er wohl auch diese Schulterlangen silberweißen Haare und die Eisblauen Augen. Zeto war immer etwas zurückhaltend, aber wenn ihm etwas nicht passte sagte er seine Meinung. Manchmal lebte er auch richtig auf, tat verrückte Sachen und erzählte Witze.
„Ich habe das Gefühl, dass heute etwas Schreckliches geschehen wird“, sagte Zeto. „Wie meinst du das?“ „Es ist ein schöner Tag und jeder weiß, dass der schwarze Drachenherrscher in einen endlosen Schlaf gefallen ist“, meinte Neila. Zeto stand auf, sagte eine Weile nichts und flüsterte dann: „Es könnte ja sein, dass man ihn irgendwie aufgeweckt hat. Der Schlaf ist kein unbrechbarer Zauber. Ich habe wirklich das ungute Gefühl das etwas Schreckliches passieren wird.“
Er schrak zusammen. Ike hatte ihm einen Klaps auf die Schulter gegeben. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht rief er: „Nun mach dir doch nicht ins Hemd! Es wird nichts passieren. Du hast nur Angst um unsere zukünftige Königin, weil du in sie verliebst bist.“
Zeto lief knallrot an: „Ach du hast ja keine Ahnung!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und lief einen Weg entlang der in den Wald führte.
Ellion und Neila mussten sich ein Grinsen verkneifen. Jeder im Dorf wusste, dass Zeto in Prinzessin Jasmin verliebt war, aber Zeto gab es nicht zu, obwohl er jedes Mal rot anlief, wenn man ihren Namen nannte oder über sie sprach.
Neila fing sich wieder schneller als ihre Freundin und sagte im drohenden Tonfall: „Ike, ich denke es wird Zeit das du dich bei Zeto entschuldigst, oder ich werd mal eben deine Ohren anbrennen lassen.“
Ike grinste trotz der Drohung weiter: „Ja klar und nebenbei kann ich ihm ja noch erklären das er keine Chance bei Jasmin hat.“
Neila stand wütend auf und Ike sah zu das er das weite suchte. Er schlug denselben Weg ein wie Zeto.
Ellion und Neila fingen an über Jungs zu lästern, was wohl für Mädchen in dem zarten Alter von 15 Jahren normal war. Plötzlich ertönte ein lauter gellender Schrei vom Waldrand her. Die beiden Mädchen sprangen auf und liefen den Weg entlang den die beiden Jungen kurz vorher genommen hatten.
Nach 3 Minuten entdeckten sie jemanden, der am Waldrand sich über eine Person gebeugt hatte, die stark am ganzen Körper zitterte. "Zeto!“ schrieen beide, als sie die Person auf dem Boden erkannten.
Ike, der sich über ihn gebeugt hatte, rief voller Angst: "Zeto! Was ist los mit dir? Was ist passiert?“
„Er, er ist…..wie - wieder da!“ Stotterte Zeto.
„Wer ist wieder da? Sag schon!“ Riefen alle drei entsetzt.
„Der schwarze Drachenherrscher! Sein endloser Schlaf ist vorbei!“
„Aber…“
Doch bevor Neila noch ein weiteres Wort sagen konnte, ertönte von oben aus dem Himmel ein so lautes Gebrüll, dass sich die vier Freunde ihre Ohren zuhalten mussten. Auf einmal wurde es dunkel. Irgendetwas verdeckte die Sonne.
„Ein Drache!“ schrie Ellion entsetzt.
Groß, schwarz, mit giftgrünen Stacheln auf Kopf, Hals und Schwanz und stechend gelben Augen, flog über ihnen der größte Drache, den sie je gesehen hatten. Auf dem Drachen saß jemand. Die Person war völlig in schwarz gekleidet und trug über dem Kopf eine Kaputte, damit man sein Gesicht nicht erkennen konnte.
Blaues Licht blitzte auf und die vier Freunde sanken ohnmächtig zu Boden, während der Drache in Richtung der goldenen Stadt flog, in der die Krönung stattfinden sollte.
Alles war Dunkel. Schwarz wie die Nacht. Doch selbst die Dunkelheit verschwindet einmal, genau
wie die Nacht, wenn der Tag anbricht. Zum Glück, wie viele meinen. Denn ein Leben in völliger
Dunkelheit wäre so eine Art Hölle.
Auf einmal erschien aus der Dunkelheit ein schmaler Lichtschlitz. Dieser weitete sich mit den Sekunden stetig. Bis Ellion erkennen konnte, dass sie in einem Bett in einem gemütlichen Zimmer lag. Rechts neben ihr, lagen Ike, Neila und Zeto ebenfalls in weichen Betten und noch schlafend.
„Na, bist du schon wach?“
Ellion erschrak, sie entdeckte eine alte Frau, die neben einer Eichentür stand, die sie wohl gerade geöffnet hatte.
„Ja sieht so aus. Wo sind wir hier? Wer sind sie? Und wieso sind wir hier?“ Die Fragen sprudelten nur so aus ihr heraus.
„Nun mal langsam mit den jungen Pferden.“ Die Frau stellte das Tablett mit der frischen Milch und der Hühnersuppe, welches sie auf den Händen trug auf einen Tisch ab.
,,Ihr seit in meinem kleinen Haus, mitten im Wald. Und mein Name ist Hedwig . Zu guter letzt noch. Der Förster hat euch auf dem Waldweg liegen sehen und euch zu mir gebracht. Genügt das?“
Ellion dachte eine Weile nach.
„Ich möchte etwas mehr über sie wissen. Ich kenne sie gar nicht.“
„Kindchen, du kannst mich ruhig duzen. Also ich heiße Hedwig, bin 86 Jahre alt und bin so eine Art Heilerin.
Genügt das jetzt? Ich plaudere nie gerne zu viel über mich.“
Aus den anderen Betten erklang ein leises Stöhnen.
„Hört sich so an als wären deine Freunde auch wieder wach.“ Alle vier saßen jetzt aufrecht in ihren Betten, alle mit zerzausten Haaren und müden Gesichtern.
„Wie wäre es mit einem Teller Hühnersuppe, damit ihr wieder zu Kräften kommt?“
„Tut mir leid, aber meine Eltern haben mir beigebracht, nichts von Fremden zu nehmen, selbst wenn sie mich freundlich Fragen.“
Hedwig stutzte. Dann tat sie etwas von der Suppe aus dem Topf in einen Suppenteller und aß sie genüsslich.
,,Also, also wenn das so ist…“ Ike kletterte aus seinem Bett und machte sich ebenfalls einen Teller mit Suppe, brachte sie zurück in sein Bett und fing an sie zu essen.
Das überzeugte auch die anderen und so fand ein förmliches Gerenne auf die Suppe statt.
In der Stille, in der man nur das Klirren des Geschirrs hörte, vernahm Hedwig ein peinlich berührtes „Danke“.
„Schon gut, Kindchen.“ Murmelte die alte Frau.
„Nun ich denke es wird an der Zeit, dass ihr nach Hause geht, bevor sich eure Eltern Sorgen um euch machen.“
Die Freunde sahen dies als eine Aufforderung an und stiegen sofort aus den Betten. Zusammen mit Hedwig gingen sie durch die Küche und durch eine weitere Tür hinaus in den Wald.
„Ihr müsst einfach nur diesem Weg folgen, dann seid ihr in etwa 15 Minuten zu Hause.“
Doch bevor die Freunde auch nur einen Schritt gehen konnten, fingen an die Bäume zu rauschen. Nacheinander rissen sich ein paar Bäume wie von selbst heraus und machten so Platz für ein fliegendes Ding, welches nun zu einer Landung ansetzte.
Alle konnten jetzt erkennen dass es sich um eine goldene Kutsche handelte. An den Seiten hatte sie rosa leuchtende Flügel.
Sanft setzte sie auf dem Waldboden auf, als auch schon die Tür aufgerissen wurde und ein merkwürdig aussehender Mann die Kutsche verließ.
Er hatte so eine Art Gehrock an, allerdings war dieser silber-grau und schimmerte in der Mittagssonne. Mit einer Verbeugung vor Hedwig sprach ehr:,, Sehr geehrte Fee Hedwig, die Krisensitzung von Irgenia wünscht um ihre Anteilnahme. Es ist wirklich von äußerster Wichtigkeit.“
Hedwig sah zu ihm herunter, denn der Mann konnte gerade einmal 1m groß sein.
„Nun gut Alfons, König der Zwerge ich werde der Bitte des Krisenrats stattgeben. Und ich denke, dass diese vier mutigen Mädchen und Jungen, von äußerster Wichtigkeit sein können. Deshalb bitte ich darum sie mitnehmen zu dürfen.“
2.Kapitel
- Die Kriesensitzung –
Die 4 Freunde stiegen mehr als verwundert in die goldene Kutsche ein. Tausend Fragen schossen ihnen durch den Kopf, aber keine wagte es, auch nur eine zu stellen. Also alle 6 im Innern der Kutsche auf den purpurfarbenen und weichen Polstern platz nahmen, erhob sie sich auch schon ganz von allein.
Ike konnte aus dem Fenster erkennen, dass sich die Bäume wieder eingruben und dastanden, als wäre nichts passiert.
„Nun Alfons, was ist denn geschehen? Das letzte Mal wurde die Krisensitzung vor 200 Jahren einberufen, als über die Hälfte des Zentaurenvolkes einfach verschwand.“ Sagte Hedwig.
Alfons, der Zwerg saß etwas bedröppelt auf seinem Polster und suchte offenbar nach Worten. Gerade als er den Mund geöffnet hatte, sprach Hedwig: „Du brauchst es mir nicht zu sagen. Ich habe in deinen Kopf geblickt und gesehen, dass Prinzessin Kisara entführt wurde. Dabei wurde auch fast die komplette goldene Stadt zerstört. Der Entführer ist der Dunkle Drachenherrscher“, Hedwig seufzte, „also beginnt nun das 2. Dunkle Zeitalter unserer Welt.“
Alfons saß immer noch mit offenem Mund da und es sah nicht so aus als würde er ihn auch einmal zu machen. Die Freunde jedoch, waren sehr erschrocken über Hedwigs Worte. Besonders Zeto blickte betroffen zu Boden und krallte seine Hände in das Polster.
Alle wussten, dass das dunkle Zeitalter die schlimmste aller Zeiten von Irgenia war. Selbst der Himmel wurde schwarz durch die Dunkelheit im Herzen des Drachenherrschers. Hedwig räusperte sich. Dem Zwerg Alfons klappte automatisch der Mund wieder zu.
„Meine Liebe Hedwig, sie beeindrucken mich wirklich immer wieder mit ihren Zaubertricks, aber dennoch würde ich es vorziehen, wenn sie demnächst ihre Augen in ihrem Kopf lassen würden. Ansonsten kann ich sie wegen Kopffriedensbruch beim göttlichen Gericht anzeigen. Und sie wissen, liebe Hedwig, dass die Götter nicht zimperlich sind.“
Hedwigs Mundwinkel zuckten.
„Sicher, ich weiß es. Im Übrigen sind wir da, Alfons.“
Die 4 Kinder schauten aus dem Fenster. Die Kutsche schwebte über einem funkelnden See der ein strahlendes Blau hatte.
„Und jetzt?“ fragte Neila. „Das wirst du nun sehen.“ Antwortete Hedwig.
Die Kutsche senkte sich langsam und die Kinder entdeckten eine Glasröhre im See, groß genug für die Kutsche. Sie sank durch die Öffnung der Röhre und war nun unter Wasser.
„Wow!“ riefen alle 4 wie aus einem Munde. Riesige, farbenfrohe Fischschwärme schwammen umher. Schildkröten, Molche, Salamander und……. „Was es gibt sogar Seenixen?!“ rief Ellion verblüfft.
„Natürlich gibt es sie, nur weiß es halt nicht jeder.“ Sagte Hedwig und lächelte.
- Der Anfang des Bösen -
Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf im Land Irgenia. Es ist ein Land, in dem noch die mystischen Wesen und Fabeltiere gegenwärtig sind. Das Dorf, dessen Namen niemand kannte, nicht einmal die Bewohner selbst, wahrscheinlich hatte es keinen Namen, war umgeben von sattgrünen Wiesen, auf denen der Mohn, die Gänseblümchen und der Klee blühte. Es gab einen großen Wald und hin und wieder konnte man ein Paar Adler über den Wipfeln der großen Eichen, Buchen und Kiefern ihre Kreise ziehen sehen.
Auf einem Hügel, der neben dem Wildbach lag, saß das Greifenmädchen Ellion. Mit ihren Bernsteinfarbenen Augen, sah sie die ersten Sonnenstrahlen der frühen Morgensonne, die so eben hinter dem großen Berg Engelsburg hervor gekommen war und genoss sie. Ihre Hüftlangen, braunen Haare wehten im Wind und ihre weißen Greifenflügel schwangen schwach hin und her.
„Es wird sicher ein schöner Tag, genau wie Gestern. Unsere neue Königin wird sich freuen, dass sie an so einem Tag ihren Thron besteigen kann.“ Dachte sie, stand auf und schritt den Wildbach entlang nach hause. Dort wurde bereits schon alles festlich geschmückt. An en Bäumen hingen Girlanden und auch Laternen. Das kleine Musikorchester nahm bereits seinen Platz auf der extra angefertigten Bühne ein. In zwei Stunden sollte die Krönung stattfinden. Wenn der Holzhaufen oben auf der Spitze der Engelsburg angezündet wurde und man das Feuer sah, wusste das Dorf, dass es nun eine neue Königin gab. Während Ellion durch die Festlichkeiten ging, traf sie ihre 3 besten Freunde, Ike einen Elfen mit den typischen langen Ohren, schwarzen Haaren und immer noch einen Kopf kleiner als Ellion. Ike war sehr lebhaft und Ellion hatte ihn noch nie mit mieser Laune gesehen. Neben Ike saß Neila auf einem Holzstumpf. Eigentlich sah sie aus wie ein ganz normaler Mensch, doch der erste Eindruck täuschte. Denn sah man ihr in die Augen, merkte man dass sie rot waren und betrachtete man sie von hinten, konnte man 5 Kupferfarbene, lange Vogelfedern aus ihrer Hose, oberhalb ihres Pos ragen sehen. Wenn sie sich verwandelte wurde sie zu einem Phönix. Phönixe werden in ihrer eigenen Asche wiedergeboren, ihre Tränen heilen Krankheiten und Wunden und Phönixe können schwere Lasten tragen. Ihre etwa einen Meter langen Haare, flocht sie stets zu einem Zopf. Sie war die Vernünftige in der Gruppe und auch die schlauste.
Der letzte in der Gruppe war Zeto. Über ihn wusste man nicht viel, außer das seine Mutter ein Einhorn war und sein Vater ein Mensch. Deshalb hatte er wohl auch diese Schulterlangen silberweißen Haare und die Eisblauen Augen. Zeto war immer etwas zurückhaltend, aber wenn ihm etwas nicht passte sagte er seine Meinung. Manchmal lebte er auch richtig auf, tat verrückte Sachen und erzählte Witze.
„Ich habe das Gefühl, dass heute etwas Schreckliches geschehen wird“, sagte Zeto. „Wie meinst du das?“ „Es ist ein schöner Tag und jeder weiß, dass der schwarze Drachenherrscher in einen endlosen Schlaf gefallen ist“, meinte Neila. Zeto stand auf, sagte eine Weile nichts und flüsterte dann: „Es könnte ja sein, dass man ihn irgendwie aufgeweckt hat. Der Schlaf ist kein unbrechbarer Zauber. Ich habe wirklich das ungute Gefühl das etwas Schreckliches passieren wird.“
Er schrak zusammen. Ike hatte ihm einen Klaps auf die Schulter gegeben. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht rief er: „Nun mach dir doch nicht ins Hemd! Es wird nichts passieren. Du hast nur Angst um unsere zukünftige Königin, weil du in sie verliebst bist.“
Zeto lief knallrot an: „Ach du hast ja keine Ahnung!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und lief einen Weg entlang der in den Wald führte.
Ellion und Neila mussten sich ein Grinsen verkneifen. Jeder im Dorf wusste, dass Zeto in Prinzessin Jasmin verliebt war, aber Zeto gab es nicht zu, obwohl er jedes Mal rot anlief, wenn man ihren Namen nannte oder über sie sprach.
Neila fing sich wieder schneller als ihre Freundin und sagte im drohenden Tonfall: „Ike, ich denke es wird Zeit das du dich bei Zeto entschuldigst, oder ich werd mal eben deine Ohren anbrennen lassen.“
Ike grinste trotz der Drohung weiter: „Ja klar und nebenbei kann ich ihm ja noch erklären das er keine Chance bei Jasmin hat.“
Neila stand wütend auf und Ike sah zu das er das weite suchte. Er schlug denselben Weg ein wie Zeto.
Ellion und Neila fingen an über Jungs zu lästern, was wohl für Mädchen in dem zarten Alter von 15 Jahren normal war. Plötzlich ertönte ein lauter gellender Schrei vom Waldrand her. Die beiden Mädchen sprangen auf und liefen den Weg entlang den die beiden Jungen kurz vorher genommen hatten.
Nach 3 Minuten entdeckten sie jemanden, der am Waldrand sich über eine Person gebeugt hatte, die stark am ganzen Körper zitterte. "Zeto!“ schrieen beide, als sie die Person auf dem Boden erkannten.
Ike, der sich über ihn gebeugt hatte, rief voller Angst: "Zeto! Was ist los mit dir? Was ist passiert?“
„Er, er ist…..wie - wieder da!“ Stotterte Zeto.
„Wer ist wieder da? Sag schon!“ Riefen alle drei entsetzt.
„Der schwarze Drachenherrscher! Sein endloser Schlaf ist vorbei!“
„Aber…“
Doch bevor Neila noch ein weiteres Wort sagen konnte, ertönte von oben aus dem Himmel ein so lautes Gebrüll, dass sich die vier Freunde ihre Ohren zuhalten mussten. Auf einmal wurde es dunkel. Irgendetwas verdeckte die Sonne.
„Ein Drache!“ schrie Ellion entsetzt.
Groß, schwarz, mit giftgrünen Stacheln auf Kopf, Hals und Schwanz und stechend gelben Augen, flog über ihnen der größte Drache, den sie je gesehen hatten. Auf dem Drachen saß jemand. Die Person war völlig in schwarz gekleidet und trug über dem Kopf eine Kaputte, damit man sein Gesicht nicht erkennen konnte.
Blaues Licht blitzte auf und die vier Freunde sanken ohnmächtig zu Boden, während der Drache in Richtung der goldenen Stadt flog, in der die Krönung stattfinden sollte.
Alles war Dunkel. Schwarz wie die Nacht. Doch selbst die Dunkelheit verschwindet einmal, genau
wie die Nacht, wenn der Tag anbricht. Zum Glück, wie viele meinen. Denn ein Leben in völliger
Dunkelheit wäre so eine Art Hölle.
Auf einmal erschien aus der Dunkelheit ein schmaler Lichtschlitz. Dieser weitete sich mit den Sekunden stetig. Bis Ellion erkennen konnte, dass sie in einem Bett in einem gemütlichen Zimmer lag. Rechts neben ihr, lagen Ike, Neila und Zeto ebenfalls in weichen Betten und noch schlafend.
„Na, bist du schon wach?“
Ellion erschrak, sie entdeckte eine alte Frau, die neben einer Eichentür stand, die sie wohl gerade geöffnet hatte.
„Ja sieht so aus. Wo sind wir hier? Wer sind sie? Und wieso sind wir hier?“ Die Fragen sprudelten nur so aus ihr heraus.
„Nun mal langsam mit den jungen Pferden.“ Die Frau stellte das Tablett mit der frischen Milch und der Hühnersuppe, welches sie auf den Händen trug auf einen Tisch ab.
,,Ihr seit in meinem kleinen Haus, mitten im Wald. Und mein Name ist Hedwig . Zu guter letzt noch. Der Förster hat euch auf dem Waldweg liegen sehen und euch zu mir gebracht. Genügt das?“
Ellion dachte eine Weile nach.
„Ich möchte etwas mehr über sie wissen. Ich kenne sie gar nicht.“
„Kindchen, du kannst mich ruhig duzen. Also ich heiße Hedwig, bin 86 Jahre alt und bin so eine Art Heilerin.
Genügt das jetzt? Ich plaudere nie gerne zu viel über mich.“
Aus den anderen Betten erklang ein leises Stöhnen.
„Hört sich so an als wären deine Freunde auch wieder wach.“ Alle vier saßen jetzt aufrecht in ihren Betten, alle mit zerzausten Haaren und müden Gesichtern.
„Wie wäre es mit einem Teller Hühnersuppe, damit ihr wieder zu Kräften kommt?“
„Tut mir leid, aber meine Eltern haben mir beigebracht, nichts von Fremden zu nehmen, selbst wenn sie mich freundlich Fragen.“
Hedwig stutzte. Dann tat sie etwas von der Suppe aus dem Topf in einen Suppenteller und aß sie genüsslich.
,,Also, also wenn das so ist…“ Ike kletterte aus seinem Bett und machte sich ebenfalls einen Teller mit Suppe, brachte sie zurück in sein Bett und fing an sie zu essen.
Das überzeugte auch die anderen und so fand ein förmliches Gerenne auf die Suppe statt.
In der Stille, in der man nur das Klirren des Geschirrs hörte, vernahm Hedwig ein peinlich berührtes „Danke“.
„Schon gut, Kindchen.“ Murmelte die alte Frau.
„Nun ich denke es wird an der Zeit, dass ihr nach Hause geht, bevor sich eure Eltern Sorgen um euch machen.“
Die Freunde sahen dies als eine Aufforderung an und stiegen sofort aus den Betten. Zusammen mit Hedwig gingen sie durch die Küche und durch eine weitere Tür hinaus in den Wald.
„Ihr müsst einfach nur diesem Weg folgen, dann seid ihr in etwa 15 Minuten zu Hause.“
Doch bevor die Freunde auch nur einen Schritt gehen konnten, fingen an die Bäume zu rauschen. Nacheinander rissen sich ein paar Bäume wie von selbst heraus und machten so Platz für ein fliegendes Ding, welches nun zu einer Landung ansetzte.
Alle konnten jetzt erkennen dass es sich um eine goldene Kutsche handelte. An den Seiten hatte sie rosa leuchtende Flügel.
Sanft setzte sie auf dem Waldboden auf, als auch schon die Tür aufgerissen wurde und ein merkwürdig aussehender Mann die Kutsche verließ.
Er hatte so eine Art Gehrock an, allerdings war dieser silber-grau und schimmerte in der Mittagssonne. Mit einer Verbeugung vor Hedwig sprach ehr:,, Sehr geehrte Fee Hedwig, die Krisensitzung von Irgenia wünscht um ihre Anteilnahme. Es ist wirklich von äußerster Wichtigkeit.“
Hedwig sah zu ihm herunter, denn der Mann konnte gerade einmal 1m groß sein.
„Nun gut Alfons, König der Zwerge ich werde der Bitte des Krisenrats stattgeben. Und ich denke, dass diese vier mutigen Mädchen und Jungen, von äußerster Wichtigkeit sein können. Deshalb bitte ich darum sie mitnehmen zu dürfen.“
2.Kapitel
- Die Kriesensitzung –
Die 4 Freunde stiegen mehr als verwundert in die goldene Kutsche ein. Tausend Fragen schossen ihnen durch den Kopf, aber keine wagte es, auch nur eine zu stellen. Also alle 6 im Innern der Kutsche auf den purpurfarbenen und weichen Polstern platz nahmen, erhob sie sich auch schon ganz von allein.
Ike konnte aus dem Fenster erkennen, dass sich die Bäume wieder eingruben und dastanden, als wäre nichts passiert.
„Nun Alfons, was ist denn geschehen? Das letzte Mal wurde die Krisensitzung vor 200 Jahren einberufen, als über die Hälfte des Zentaurenvolkes einfach verschwand.“ Sagte Hedwig.
Alfons, der Zwerg saß etwas bedröppelt auf seinem Polster und suchte offenbar nach Worten. Gerade als er den Mund geöffnet hatte, sprach Hedwig: „Du brauchst es mir nicht zu sagen. Ich habe in deinen Kopf geblickt und gesehen, dass Prinzessin Kisara entführt wurde. Dabei wurde auch fast die komplette goldene Stadt zerstört. Der Entführer ist der Dunkle Drachenherrscher“, Hedwig seufzte, „also beginnt nun das 2. Dunkle Zeitalter unserer Welt.“
Alfons saß immer noch mit offenem Mund da und es sah nicht so aus als würde er ihn auch einmal zu machen. Die Freunde jedoch, waren sehr erschrocken über Hedwigs Worte. Besonders Zeto blickte betroffen zu Boden und krallte seine Hände in das Polster.
Alle wussten, dass das dunkle Zeitalter die schlimmste aller Zeiten von Irgenia war. Selbst der Himmel wurde schwarz durch die Dunkelheit im Herzen des Drachenherrschers. Hedwig räusperte sich. Dem Zwerg Alfons klappte automatisch der Mund wieder zu.
„Meine Liebe Hedwig, sie beeindrucken mich wirklich immer wieder mit ihren Zaubertricks, aber dennoch würde ich es vorziehen, wenn sie demnächst ihre Augen in ihrem Kopf lassen würden. Ansonsten kann ich sie wegen Kopffriedensbruch beim göttlichen Gericht anzeigen. Und sie wissen, liebe Hedwig, dass die Götter nicht zimperlich sind.“
Hedwigs Mundwinkel zuckten.
„Sicher, ich weiß es. Im Übrigen sind wir da, Alfons.“
Die 4 Kinder schauten aus dem Fenster. Die Kutsche schwebte über einem funkelnden See der ein strahlendes Blau hatte.
„Und jetzt?“ fragte Neila. „Das wirst du nun sehen.“ Antwortete Hedwig.
Die Kutsche senkte sich langsam und die Kinder entdeckten eine Glasröhre im See, groß genug für die Kutsche. Sie sank durch die Öffnung der Röhre und war nun unter Wasser.
„Wow!“ riefen alle 4 wie aus einem Munde. Riesige, farbenfrohe Fischschwärme schwammen umher. Schildkröten, Molche, Salamander und……. „Was es gibt sogar Seenixen?!“ rief Ellion verblüfft.
„Natürlich gibt es sie, nur weiß es halt nicht jeder.“ Sagte Hedwig und lächelte.