[A Pirate's Life] Chapter 1 - I'm a Pirate, and you?

[Phoenix]

Spielerisch fand der Rotschopf seinen Weg durch die Gassen und Straßen der Stadt zum Zielhafen, wo sich der Startpunkt seiner Reise aufhielt. Zwischendurch hatte er kleinere Umwege gehen müssen, um alarmierte Stadtwachen zu umgehen, doch letzten Endes hatte ihm diese Vorsicht nicht einmal eine Minute gekostet. Dass er einen Verfolger von anderer Natur hatte war ihm bei seiner Schlängelei durch die Gassen nicht entgangen, doch erinnerte er sich vage an das Gesicht dieser Person und meinte, sie beim Treffpunkt für die neue Crew gesehen zu haben. Sie schien ein wenig verirrt und verloren bei ihrem Versuch ihm zu folgen, weshalb er schon bald, nachdem die Nixe die Verfolgung aufgenommen hatte, einen Schritt langsamer gelaufen war.
Nun stand der Rotschopf mit der Augenklappe breit grinsend vor dem angegebenen Schiff namens Abysmal Gale. Er hatte bereits ein paar prüfende Blicke über den Bau des Schiffes geworfen und hier und da die Stirn gerunzelt, doch schien er im Großen und Ganzen zufrieden mit seiner neuen Bleibe zu sein.
Ein letztes Mal warf er einen flüchtigen Schulterblick zu seiner Verfolgerin in der nahen Ferne, bevor er vorfreudig das Schiff betrat.

[Black-Cat]

Abysmal Gale! rief das Namenlose Mädchen in Arthos Begleitung in Insektensprache aus, als sie am Hafen vor dem großen Schiff mit dem seltsamen Namen zum stehen kamen. Gesehen hatte das Duo bereits einige Schiffe, doch betreten hatten die beiden ein solches noch nie. Entgegen möglicher Nervosität und Angst von zuvor, schien das Mädchen jedoch nun schnurstraks über die Planke nach oben zum Deck des Schiffes zu marschieren - ungeachtet jederman sonst, der sich bereits dort befand.
Oben angekommen erhob Artho, welcher wie üblich seinen langen Körper um das Mädchen gewickelt hatte, seinen Kopf in die Höhe und sah sich um.
Nicht übel. Dieser Pirat weiß, wie man ein Schiff pflegt. überlegte das übergroße Insekt und musterte einen Rotschopf nicht unweit von ihnen, dessen Frisur er sofort wiedererkannte. Er war auch einer derjenigen gewesen, die Sorin getestet hatte. Mehr als ihn interessiert anzusehen tat das Tier jedoch nicht.
Sein menschengleicher Untersatz hingegen blickte sich mit strahlenden Augen um, unsicher, was sie sich zuerst ansehen sollte.

[Shai]

Die Zeit wurde langsam knapp. Silvaan hatte seine Prioritäten völlig falsch gesetzt. Schritt 1, seinen Geldbeutel an seinem Gürtel befestigen bevor die Wachen nah genug für einen Angriff waren, hatte perfekt funktioniert. Der folgende Schritt, durch einen Hinterausgang oder ein beliebiges Fenster fliehen, war völlig fehlgeschlagen. Nicht aus Zeitproblemen, sondern weil eine der Wachen "Die da gehört auch zur Bande!" gerufen hatte. Das konnte und wollte Silvaan nicht auf sich sitzen lassen. "Die da" verletzte seinen Stolz. Während er also die unhöfliche Wache mit einem kräftigen Schlag gegen den Kopf mit der stumpfen Seite des Schlagkörpers seiner Waffe zu Boden gestreckt hatte nur um ihm anschließen den Schädel endgültig zu zertrümmern war er auch schon ohne jegliche Möglichkeit wegzurennen. Ein großer Teil der übrigen, nun äußerst aufgebrachten, Wachen hatte ihn in die Ecke gedrängt. Dort hatte er dann auch gut die Hälfte der vorgegebenen Zeit verbracht, stetig damit beschäftigt Angriffe zu parieren. Seine Hoffnung lebendig und/oder frei aus der Kneipe zu fliehen malte sich der Nord-Elf schon schwindend gering aus, als ihm plötzlich einfiel in was für einem Gebäude er sich befand. Silvaan nutze den Schwung den er aus der jüngsten Parade gewann und knallte die Klinge seiner mächtigen Waffen hinter sich gegen die Wand. Tatsächlich gaben ein paar der Planken nach, gerade genug Platz um zuerst seine Speer-Hellebarde hindurch zu werfen und folglich, nachdem er gerade so einem Schlag einer der Wache ausweichen konnte, selbst mit einem Hechtsprung hindurch zu springen um auf der anderen Seite auf seinem Kopf zu landen. Ohne lange nachzudenken nahm Silvaan seine Beine in die Hand und lief in Richtung Hafen.

[Vorador]

OT: Ich setze mal alle Mitspieler aufs Boot

Nachdem sich seine Crew nun doch noch eingefunden hatte, trank Sorin den Rest seines Tees in einem Zug und verschwand kurz in seiner Kajüte um die Tasse weg zu stellen.
Als er wieder rauskam hatte er eine Sanduhr in der Hand und betrachtete sie kritisch, während er vor seiner Crew stand.
"Naja", sagte er. "Gerade so geschafft, würde ich mal sagen.
Aberr hey! Wisst ihr was?vergesst die Zeit!", rief er gut gelaunt und die Sanduhr ins Meer. "Vergesst die Zeit! Ihr seid jetzt Piraten, oder werdet es bald sein. Hoffentlich....
Piraten halten sich nie an die Zeit, zumindest meistens. Egal ob die Sonne scheint oder der Mond glüht, ihr müsst immer bereit sein um Pirat zu sein.
Natürlich dürft ihr auch schlafen, aber vergesst niemals, dass ihr nun nicht mehr auf der Seite des Gesetzes steht, sondern auf der Seite der Gesetzlosen, der Gesetzesbrecher!
Ich will euch nicht vormachen, diese Reise kann und wird sehr wahrscheinlich gefährlich werden. Die Marine ist von dem Augenblick euer offizieller Feind in dem dieses Boot in See sticht und ihr an Bord seid."
Während seines Monologes war er zum Bug gewandert und hatte auf die Stadt gestarrt.
"Also frage ich euch:", sagte und drehte sich mit düsterem Blick um und fragte mit dunkler, böser Stimme: "Seid ihr bereit?"
So verharrte er einige Momente und in seinem Gesicht konnte man ablesen, dass er auf etwas wartete. Entäuscht lies er die Schultern hängen und seufzte. "Nicht einmal einen dramatischen Blitz oder ein theatralisches Donnergrollen kriegt man mehr.
Naja ist ja auch egal. Also nochmal, seid ihr wirklich, zu 100%, felsenfest überzeugt und absolut sicher, dass ihr mit mir segeln, Abenteuer erleben, Schätze suchen, gegen die Marine und andere Piraten kämpfen, euch mit Rum die Kante geben und danach Dinge tun die ihr bereuen werdet und vor allem Piraten werden wollt?
Dies ist eure letzte Umkehrchance im Laufe der nächsten Wochen."

[Mähikel]

Bevor sie an Bord gegangen war, hatte sich die Nixe vor dem Meer hingekniet. Als ob Natasya beten würden, hielt sie die Arme gegen das Wasser gesenkt. Die Haut der Nixe hatte von dem Laufen eindeutig die nasse Eigenschaft verloren und sah stellenweise schon extrem trocken aus. Doch als die Fingerspitzen das feuchte Nass berührten, begann das Wasser daraufhin sich an den Händen bis zu den Schultern hinaufzuschlängeln. Immer mehr sah man in ihrem Gesicht, wie ihre Kräfte zurückwanderten und schon bald fand sie sich auf dem Schiff ein.. gerade noch rechtzeitig.

Auf der Reling sitzend lauschte sie den Worten ihres neuen Käpt'n. Mehr dessinteresiert an der Rede als an der Crew wanderten ihre Augen durch ihre neuen "Teamkameraden". Ein leises und unnatürliches zischen drang dabei wieder aus ihrer Kehle. Ein Wort des Dankes entkam ihr nicht in Richtung des Rotschopfes, obwohl sie es nur Dank ihm geschafft hatte.

[SunnyValentine]

Nachdem sie übereilig aus der Kneipe verschwinden mussten hatten sich Apoll und Rya nach einer winzigen Verschnaufpause ebenfalls auf den Weg zum Hafen gemacht, genauer gesagt zum östlichsten Ende des Kais, wo das vom Kapitän erwähnte Schiff vor Anker lag. Ein Prachtexemplar von einem fahrbahren Untersatz, der nicht nur das Drachenmädchen in Begeisterung versetzte.
"Oaaah, das Ding ist sicher verdammt viel wert! Würde der Olle das verkaufen hätte er zeitlebens ausgesorgt, bestimmt!", kommentierte sie das Ganze, während es ganzen Weges hatte sie sich nicht von der Schulter ihres Kollegen fortbewegt und hatte auch nicht das Bedürfnis, daran etwas zu ändern. Dieser wiederum hatte das Schiff von aussen nur kurz, wenn auch mit Interesse begutachtet, bevor er ihn ebenfalls aufs Deck verschlug. Zwar war er beileibe nicht der Erste, der dort ankam, jedoch fehlten einige der Personen, die er im Pub vorhin noch erblicken konnte. Offensichtlich hatten sie beim Test versagt.
Auf den Monolog und die Fragen Sorins antwortete er in keinster Weise, mit verschränkten Armen inspizierte er seinen zukünftigen Vorgesetzten ganz genau und lies ihn keine Sekunde aus den Augen.
"Aye Aye Käptn!", antwortete der kleine lila Drache und hob die Pranke an die rechte Schläfe, als wolle sie salutieren.

[Ganemi]

Eines stand fest, ihr neuer Kapitän liebte große Reden. Aga grinste in sich hinein, als sie Sorin dabei beobachtete, wie er seinem Enthusiasmus Ausdruck verlieh. Na, wenn der Kapitän schon so ein ungezwungener Geselle war, dann konnte das ja nur lustig werden. Wenn auch sein Aussehen eine Art Unwohlsein bei ihr hervorrief.
Bei seinen letzten Worten bekam sie noch einmal ihre Zweifel. Ihr Leben als Kellnerin und Teilzeit-Köchin im Beast of Pirate’s Bay war definitiv vorbei. Aber das Leben als ehrlicher Mensch?
„Natürlich bin ich nicht bereit.“, entgegnete sie in einer normalen Lautstärke. Ihre raue Stimme war jedoch danke der dramatischen Redepause des Kapitäns gut zu hören.
„Zeig mir die Kombüse dieses Babys und ich überlege mir noch, ob ich dich Kapitän nenne, werter Herr.“
In der Tat, das Schiff an sich war großartig. Bereits beim Überqueren der Planke war sie zutiefst beeindruckt gewesen. Dieses Schmuckstück eines Bootes würde ihr auf jeden Fall die Entscheidung erleichtern.

[Lin]

Nelos war zwar bei Weitem nicht der Erste, der zum Schiff gelangt war, aber das war ihm ganz recht. Eher unauffällig folgte er den anderen an Bord, wo er eine weitere Rede Sorins über sich ergehen lassen musste. Auch den Rest schien die Rede nicht sonderlich zu interessieren, es gab ein paar Kommentare und generelle Zustimmung, allerdings keine Freudensschreie oder ähnliches. Dann haben wir wohl wenigstens keine komplett Bekloppten an Bord... Das ist doch ein guter Anfang! lächelte Nelos in sich hinein und erhob seine Stimme:
"Marine und Piraten fertigmachen, Schätze jaja und Rum sowieso jederzeit...! Käpt'n, zeig' mir jetzt erstmal, was das Schiff so an Kanonen geladen hat, damit die Spiele auch beginnen können!" Eine kleine Flamme schlängelte sich unauffällig von seiner Hand aufwärts um seinen linken Arm, während er sprach - deutlich war, dass er im wahrsten Sinne des Wortes heiß auf die neue Herausforderung war...

[Phoenix]

Begeistert lauschte der Rotschopf die Ansprache des Herrn. Es war schon eine lange Zeit her, seit er einer solchen Ansprache wieder lauschen durfte, immerhin war es schon mehr als 10 Jahre her, dass er mit Piraten auf See gezogen ist.
„Aye, Käpt’n!“, grinste er fröhlich und verschränkte seine Hände hinter dem Kopf. Er konnte bereits das Kribbeln in seinen Gliedmaßen spüren, endlich wieder in die Weiten des Meeres zu reisen und Abenteuer zu erleben, Seeungeheuer zu schlachten, sich mit den Hohlköpfen der Marine zu schlagen und Schätze zu erbeuten… ja, er war bereit, definitiv. Auch wenn die Crew bunt zusammengewürfelt war und sich bisher kein Schwein kannte, Lavi hatte das richtige Gefühl und nur das zählte.

[Shai]

So wie Silvaan das beurteilen konnte gab es ein paar Leute auf dem Schiff für die Umkehren sicher die besser Option wäre. Sein neuer Kapitän hatte wirklich einen recht bunten Haufen um sich gescharrt. Der Elf selbst aber hatte nicht vor einen Rückzieher zu machen. Der Hauptgrund dafür war die bereits erhaltene Bezahlung, allein schon weil sie vorhanden war, was bei anderen Arbeitgebern nicht ganz so schnell passierte. Weitere Gründe wurden Silvaan in Form des Blutes an seiner Speerspitze und der zerstörten Wand des Lokales geliefert. Er hatte für diesen Job schon gemordet, aussteigen würde das nur schwer wieder bereinigen. Um die Wand der Kneipe zu flicken fehlte ihm schlicht weg die Lust. Während er also das schimmernde Kopfstück seiner gewaltigen Waffen mit einem schneeweißen Lappen sauber wischte schenkte er Sorin ein breites Lächeln. "Solange die Bezahlung stimmt gehört meine Loyalität ihnen", schlug er das Angebot mit den Landratten im Hafen zu bleiben also ab.