- Streets of the City -
Das Vibrieren des Drecks auf dem Straßenboden beeindruckte Nadja nicht. Sorgen machte ihr es, ja, aber keine ihre eigene Person betreffenden Sorgen. Was wäre, wenn die hässliche Frau vor ihr Dreck aufwirbeln würde und ihre Schuluniform verschmutzen würde? Für Nadja wäre das die größtmögliche Katastrophe. Der ganze Ausflug wäre ruiniert. Bevor Nadja aber in Panik ausbrechen konnte, hörte die Mutantin ihr gegenüber auf mit ihren Ketten zu rasseln.
Wie es sich gehörte erwiderte Katja das lächeln der Frau und lauschte ihrer Erklärung. Ob die Dame Spaß daran hatte, Katjas Zeit zu verschwenden? Katja war sich nicht sicher. Eine Deutung in die richtige Richtung hätte ihr genügt. Mit diesem Abschaum tatsächlich reden? Da würde Katja lieber Dreck von ihrer Uniform klopfen.
„Dort drüben ist es gefährlich, ja?“, wiederholte Katja und deutete an ihrer Gesprächspartnerin vorbei. „Ohh, schwierig, schwierig“, sagte sie zu sich selbst. Ihren Kopf stützte sie auf ihrer geballten Faust auf, leicht nach rechts angewinkelt. Diese überzogende Deckhaltung hatte sie nicht nötig, keines Falles, doch erschien es ihr die zivilisierteste Art sich über die Fürsorge, die man ihr zu Teil werden ließ, lustig zu machen. „Scheint so, als müsste ich wohl mit leeren Händen nach Hause gehen...“, sagte sie schließlich. Demonstrativ seufzte sie laut und ließ ihre Schultern hängen. „Vielen Dank trotzdem...“ Ihre Stimme hatte sich einige Oktaven nach oben bewegt. Man könnte meinen Katja stände kurz davor in Tränen auszubrechen. Geschlagen packte sie ihre Kamera zurück in ihre Tasche, steckte sich ihre Kopfhörer wieder in die Ohren und drehte sich von der Mutantin ab; Nur um sich sofort wieder zurück zu drehen und der Dame die Zunge rauszustrecken. „Da lang geht’s, ja?“ Nadja maschierte mit schnellen Schritten in Richtung Gefahrenzone ohne der hilfreichen Aufräumerin noch eine einzige Sekunde zu schenken.