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[Game Review] Two Worlds
Beitrag: #1
vom - [Game Review] Two Worlds
[Bild: two-worlds-logo.jpg]

Einleitung
Das Spiel erschien 2007 bei den polnischen Spieleentwicklern Reality Pump über Topware Active.
Die Haupthandlung besteht darin, dass der namenlose Held versucht, seine entführte Schwester zu befreien.
Dafür muss er eine Aufgabe für die Entführer erfüllen, die den Helden in die Vergangenheit seiner einstmals mächtigen Familie führt.
Schauplatz ist der westliche der drei Kontinente der Welt Antaloor, welcher durch einen Fluss in zwei größere Hälften geteilt wird, wobei die südliche Hälfte größtenteils von Orks besetzt ist. Die Gegenden sind sehr abwechslungsreich, so gibt es schneebedeckte Gebiete, Wüsten, Dschungel, Gebirge, eine asiatisch anmutende Hafenstadt und Unmengen an Farmland.

Spielprinzip
Es handelt sich bei Two Worlds um ein klassisches RPG. Man tötet Monster und löst Quests für Erfahrungspunkte, sammelt Ausrüstung und Waffen, um mit Händlern zu handeln, und man kann seinen Einfluss bei diversen Gilden erhöhen, indem man für die einzelnen Parteien Aufgaben erfüllt.
Die Spielwelt ist sehr groß, weshalb man auch aufs Pferd oder natürlich Teleporter zurückgreifen kann, um größere Entfernungen schnell zu überwinden. Eine Besonderheit des Spiels ist die Handhabung der ausrüstbaren Gegenstände: Findet man Rüstungen oder Waffen gleichen Namens, so kann man diese durch Übereinanderlegen verschmelzen und so verbessern.
Eine weitere Besonderheit ist, dass man nicht sterben kann: Beim Tod wird man am nahesten Heilschrein wiederbelebt.

Kampfsystem
Der Kampf ist klassisch: Entweder man wählt eine Waffe oder greift auf Magie zurück, um seine Gegner zu zerkloppen bzw. zu verbrutzeln. Die Waffen kann man grob unterteilen in Waffen mit Stichschaden (Messer, Dolche und Speere), Schmetterschaden (Keulen und Äxte) und Schlagschaden (Schwerter). Außerdem kann man Waffen aufrüsten, sodass sie zusätzlich Frost-, Feuer-, Blitz-, psychischen oder Giftschaden verursachen. Verschiedene Gegner sind empfindlich gegen verschiedene Waffentypen, so kann man Fels-Golems und Skelette so gut wie nur mit Schmetterschaden verwunden, Trolle und andere fette Viecher sollte man eher mit Stichwaffen bearbeiten.
Die Magie teilt sich in fünf Pfade auf, Feuer-, Wasser-, Erd-, Luftmagie sowie Nekromantie. Verschiedene Zauber setzt man ein, indem man im Sammelkartenprinzip Zauberkarten sammelt und diese ausrüstet. Boosterkarten verbessern Schaden, verringern Manaverbrauch u.ä.
Der Rüstungsschutz ist ebenfalls aufgeteilt in physischen Schaden (Stich-, Schmetter- und Schneidschaden) und magischen Schaden (Frost, Feuer, Blitz, Gift).

Skillsystem
Die Skillung ist zweigeteilt: Auf der einen Seite hat man Parameterpunkte, mit welchen man die Grundattribute Lebenskraft, Stärke, Geschicklichkeit und Willenskraft erhöht. Man erhält pro Levelaufstieg 5 Parameterpunkte, außerdem kann man die Werte durch Tränke temporär oder dauerhaft steigern.
Pro Levelaufstieg bekommt man außerdem einen Skillpunkt, den man in verschiedene Fertigkeiten stecken kann. Diese kann man grob in vier Bereiche aufteilen: Grundfertigkeiten wie Schlösser öffnen, Schwimmen, Reiten, Taschendiebstahl etc, Magiefertigkeiten für die fünf Magiearten, passive Fertigkeiten wie Volltrefferchance, Resistenz gegen Angriffe, Effizienz des Schilds usw. und aktive Fähigkeiten wie Alchemie, einen Todesstreich, dem Gegner den Schild zu entziehen usw.
Viele dieser Fertigkeiten kann man nicht von Anfang an erhöhen, sondern muss sie zuerst bei verschiedenen Lehrern gegen Geld freischalten.
Zusätzliche Skillpunkte kann man außerdem auf mehreren anderen Wegen bekommen: Bei manchen Questgegnern, z.B. größeren Banditen- oder Orkgruppen oder Anführern einzelner Parteien, bekommt man für deren Tod einen extra Skillpunkt. Außerdem bekommt man für verschiedene Aktionen im Spiel Skillpunkte: beispielsweise für eine bestimmte Anzahl getöteter Monster, geöffneter Schlösser, erfolgreicher Taschendiebstähle und aktivierter Teleporter.

Alchemie
Außerdem erwähnenswert ist die Alchemie: Es existieren keinerlei Rezepte und man kann nur durch experimentieren (oder Internet-Recherche) an neue gelangen. Man kann bis zu 10 Zutaten bzw. 5 verschiedene Zutaten zusammenmischen und sich mit etwas Glück über tolle Tränke oder Edelsteine freuen.
Gefundene Rezepte kann man einspeichern und beliebig benennen.

Inventar
Das Inventar ist zweierlei begrenzt:
Zum Einen durch die Stärke des Helden, so kann er nur ein bestimmtes Gewicht tragen, welches sich aus seinem Stärkewert ergibt.
Zum Anderen durch die Größe des Inventars. Alle Items nehmen einen bestimmten Platz ein (Tränke z.B. 2x2 Felder, Rüstungen auch gern mal 5x5) und dieser Platz ist stark begrenzt. Manchmal ist man also gezwungen zu puzzeln, um Platz für etwas neues zu schaffen, oder indem man zum nächsten Händler und zurück rennt. So kann das Inventar auch (trotz der Sortier-Funktion) schnell unübersichtlich werden.

Gilden / Fraktionen
Es existieren sieben Gilden, für die man Punkte sammeln kann: Die Magier- und die Kriegergilde, die Handels- und die Diebesgilde, die Nekromantengilde sowie die verfeindeten Gilden Haus Skelden und Karga Clan. Man kann bis zu 10 Punkte für die Gilden sammeln, was allerdings recht schnell geht, da man für manche Quests 2-4 Punkte bekommt. Irgendwann kann man sich schließlich in die Streitereien zwischen den Gilden einmischen und sich entscheiden, ob man das Oberhaupt der Magier- oder der Nekromantengilde für die jeweils andere Partei beseitigt. In so einem Fall verliert man alle gesammelten Punkte für die "verratene" Partei.
Hohe Wertungen können verschiedene Vorteile haben, so bekommt man von Dieben mehr Geld für Hehlerware oder die Handelsgilde senkt ihre Preise.

Dungeons
Man trifft immer mal wieder auf unterirdische Labyrinthe wie Höhlen oder Gräber. Meistens findet man hier extrem viele Gegner und viele Truhen mit seltenen Gegenständen.

Mehrspielermodus
Es existiert ein Mehrspielermodus, diesen habe ich allerdings nicht ausprobiert und ich kann wenig dazu sagen.

Positive Punkte
+ Große, abwechslungsreiche Spielwelt
+ Spannende Story mit zwei alternativen Enden
+ Komplette Handlungsfreiheit, frei betretbare Spielwelt
+ Gute Graphik (nicht zu realitätsnah, ich mag realitätsnahe Graphik nicht, dort wird meistens zu wenig Wert auf den Rest gelegt)
+ Viele kleinere ansprechende Dungeons, die einem eine willkommene Abwechslung bieten können
+ Kartographierfunktion - man erkennt immer, wo man schon war und wo noch nicht
+ Lange Spielzeit - möchte man jeden Winkel erkunden, kommt man sicherlich auf 50 Spielstunden
+ Gutes Alchemieprinzip
+ Mehrspielermodus
+ Viele verschiedene Waffen und Rüstungen, die man verschmelzen kann
+ Man hat die Möglichkeit, bis zu drei Teleporter an beliebige Stellen zu setzen - so kann man sich eine Art Basislager mit Truhen etc. zusammenstellen, zu dem man jederzeit zurückkehren kann


Negative Punkte
- Zu einfach: dadurch dass man nicht sterben kann und durch die Funktion des automatischen Speicherns kann man das Spiel in einem Run schaffen, notfalls kann man auch durch Kamikazeaktionen stärkere Gegner angreifen, um nach dem Tod wieder zu ihnen zu rennen und sie wieder angreifen, bis sie tot sind
- Einige Alchemietränke sind zu mächtig: Beispielsweise ein Trank aus 10 Perlen (findet man ab und zu in Inventaren und Kisten) erhöht die Stärke um 90 (entspricht 18 Leveln!), wodurch die Spielschwierigkeit weiter gesenkt wird
- Das Fraktionensystem scheint verbuggt, man erhält viel zu schnell hohes Ansehen
- Nerviges Inventar
- Teilweise zu große Gebiete, in denen man außer Gegnergrüppchen kaum etwas entdecken kann
- In der zweiten Hälfte der Spielwelt gibt es kaum noch Quests und größtenteils nur noch Gegnergruppen zu finden
- Man schwimmt unglaublich lahm - selbst bei vollem Schwimmskill (10 Skillpunkte) kommt man noch lange nicht an die normale Laufgeschwindigkeit heran
- Auch das Reiten ist recht umständlich und meistens läuft man dann doch lieber zum nächsten Teleporter


Fazit
Trotz der negativen Punkte hat das Spiel Suchtfaktor (gerade durch die negativen Sachen hat das Spiel auch Erinnerungswert XD) und es macht mir extrem viel Spaß. Werde mir wohl auch Two Worlds 2 zulegen und ggf. ein Review darüber schreiben.
Fans von klassischen RPGs à la Gothic, Divinity oder der Elder Scrolls Reihe werden auf jeden Fall begeistert sein!

Zum Schluss noch die Weltkarte für einen kleinen Einblick
[Bild: 949053-antaloor_super.jpg]
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2012, 20:14 von DeepDarkOcean. )
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[Game Review] Two Worlds - von DeepDarkOcean - 26.04.2012, 20:13

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