Rot
Ohne Widerstand zog die Ärztin ihre Hände zurück, sobald Renji sie aufgehalten hatte. Regungslos und beinahe ehrfürchtig wartete sie ab, dass der Telekinet seine Wunden freilegte. Ihr Blick huschte dabei immer wieder zu dem Caniscaper, welcher immer noch regungslos auf seiner kristallenen Oberfläche lag. Da hatte sie schon einmal die Gelegenheit, so seltene Mutanten zu untersuchen, und dann waren die Umstände so unpassend, dass sie darauf verzichten musste. Sie wusste nicht, ob sie sich ärgern sollte darüber, oder freuen, dass sie diese Geschöpfe überhaupt zu Gesicht bekam. Immer noch zu dem Caniscaper gewandt bemerkte sie aus den Augenwinkeln, wie einige Bandagen zu Boden fielen. Rikako wandte sich ihrem Patienten nun wieder vollständig zu und sog geräuschvoll die Luft ein, als sie das Ausmaß der Katastrophe voll im Bilde hatte. Jeder der Schnitte war tief und frisch, sogar das Blut quoll aus den Wunden, als wären sie gerade erst entstanden. Und trotzdem mussten sie bereits vor Karas Overdrive entstanden sein, da der Junge Zeit gehabt hatte, die Wunden zwischenzeitlich versorgen zu lassen. Nachdenklich ließ sich die Nexus ihre Informationen über den heutigen Tagesverlauf durch den Kopf gehen und kam zu einem Schluss.
Sie deutete mit ihrer rechten Handfläche kurz in die Richtung der Wunden und blickte Renji dabei ernst an. „Die sind bei eurem Kampf mit Erde entstanden, nicht wahr? Kannst du mir erzählen, was da-“
Weiter kam sie nicht, denn ein monotones Piepsen ertönte urplötzlich, was ihre Aufmerksamkeit erregte. Ihre violetten Augen sprangen zu einem Objekt, das sie wenige Momente zuvor auf ein Nachtschränkchen gestellt hatte – das Kardiogramm. Stetig ertönte ein neues Piepsen, erst zögerlich, dann in immer geringeren Abständen. Es blieb unregelmäßig, doch das Gesicht der Frau hellte sich dennoch auf.
„Klappt doch wunderbar!“, gab sie von sich und grinste stolz. „Warte einen Moment. Beweg’ dich nicht.“, warnte sie Renji und warf ihm einen strengen Blick zu, ehe sie ein Skalpell aus ihrer Weste zog und sich daran machte, das schwarze T-Shirt aufzuschneiden, mit dem Riley bekleidet war. Stofffetzen, die zuvor noch in das große Loch in seiner Brust geragt hatten, wurden entfernt, offenbar um einen bevorstehenden Heilprozess nicht zu stören. Scheinbar machte die Ärztin das jetzt erst, da sie sich womöglich keine zusätzliche Arbeit bei Ausbleiben eines Erfolges machen wollte. Unwirsch zerrte sie die Reste des Shirts vom Körper des Jungen und warf sie zu den Verbänden, die Renji zuvor entfernt hatte. Der metallische Geruch von Blut hing inzwischen schwer in der Luft.
Rikako machte sich nicht die Mühe, die Wunde Rileys zu desinfizieren. Stattdessen klopfte sie sich ihre Hände an ihrem Rock ab und wandte sich mit einer sichtlich besseren Laune wieder Renji zu, blickte dabei jedoch immer wieder aus den Augenwinkeln zu Riley herüber. Dieser befand sich weiterhin in einem regungslosen Zustand – einzig und allein das unregelmäßige Piepen zeugte davon, dass er auf den Weg zurück zu den Lebenden war. Und wenn man genauer hinsah, so konnte man sehen, wie sich sowohl die Wunde an seiner Hand als auch durch seinen Oberkörper langsam, und doch wie in Zeitraffer, zu schließen begann.
„Also, wo waren wir stehen geblieben…“
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.10.2010, 18:28 von Ganemi. )
Ohne Widerstand zog die Ärztin ihre Hände zurück, sobald Renji sie aufgehalten hatte. Regungslos und beinahe ehrfürchtig wartete sie ab, dass der Telekinet seine Wunden freilegte. Ihr Blick huschte dabei immer wieder zu dem Caniscaper, welcher immer noch regungslos auf seiner kristallenen Oberfläche lag. Da hatte sie schon einmal die Gelegenheit, so seltene Mutanten zu untersuchen, und dann waren die Umstände so unpassend, dass sie darauf verzichten musste. Sie wusste nicht, ob sie sich ärgern sollte darüber, oder freuen, dass sie diese Geschöpfe überhaupt zu Gesicht bekam. Immer noch zu dem Caniscaper gewandt bemerkte sie aus den Augenwinkeln, wie einige Bandagen zu Boden fielen. Rikako wandte sich ihrem Patienten nun wieder vollständig zu und sog geräuschvoll die Luft ein, als sie das Ausmaß der Katastrophe voll im Bilde hatte. Jeder der Schnitte war tief und frisch, sogar das Blut quoll aus den Wunden, als wären sie gerade erst entstanden. Und trotzdem mussten sie bereits vor Karas Overdrive entstanden sein, da der Junge Zeit gehabt hatte, die Wunden zwischenzeitlich versorgen zu lassen. Nachdenklich ließ sich die Nexus ihre Informationen über den heutigen Tagesverlauf durch den Kopf gehen und kam zu einem Schluss.
Sie deutete mit ihrer rechten Handfläche kurz in die Richtung der Wunden und blickte Renji dabei ernst an. „Die sind bei eurem Kampf mit Erde entstanden, nicht wahr? Kannst du mir erzählen, was da-“
Weiter kam sie nicht, denn ein monotones Piepsen ertönte urplötzlich, was ihre Aufmerksamkeit erregte. Ihre violetten Augen sprangen zu einem Objekt, das sie wenige Momente zuvor auf ein Nachtschränkchen gestellt hatte – das Kardiogramm. Stetig ertönte ein neues Piepsen, erst zögerlich, dann in immer geringeren Abständen. Es blieb unregelmäßig, doch das Gesicht der Frau hellte sich dennoch auf.
„Klappt doch wunderbar!“, gab sie von sich und grinste stolz. „Warte einen Moment. Beweg’ dich nicht.“, warnte sie Renji und warf ihm einen strengen Blick zu, ehe sie ein Skalpell aus ihrer Weste zog und sich daran machte, das schwarze T-Shirt aufzuschneiden, mit dem Riley bekleidet war. Stofffetzen, die zuvor noch in das große Loch in seiner Brust geragt hatten, wurden entfernt, offenbar um einen bevorstehenden Heilprozess nicht zu stören. Scheinbar machte die Ärztin das jetzt erst, da sie sich womöglich keine zusätzliche Arbeit bei Ausbleiben eines Erfolges machen wollte. Unwirsch zerrte sie die Reste des Shirts vom Körper des Jungen und warf sie zu den Verbänden, die Renji zuvor entfernt hatte. Der metallische Geruch von Blut hing inzwischen schwer in der Luft.
Rikako machte sich nicht die Mühe, die Wunde Rileys zu desinfizieren. Stattdessen klopfte sie sich ihre Hände an ihrem Rock ab und wandte sich mit einer sichtlich besseren Laune wieder Renji zu, blickte dabei jedoch immer wieder aus den Augenwinkeln zu Riley herüber. Dieser befand sich weiterhin in einem regungslosen Zustand – einzig und allein das unregelmäßige Piepen zeugte davon, dass er auf den Weg zurück zu den Lebenden war. Und wenn man genauer hinsah, so konnte man sehen, wie sich sowohl die Wunde an seiner Hand als auch durch seinen Oberkörper langsam, und doch wie in Zeitraffer, zu schließen begann.
„Also, wo waren wir stehen geblieben…“