-Rot-
Wenige Momente herrschte vollkommene Stille in der Mitte der Eingangshalle des Einkaufszentrums. Beide Kontrahenten waren weiterhin zu Eis erstarrt und selbst Infers Ruf schien keinerlei Auswirkungen zu haben… bis plötzlich ein lautes Knacken zu vernehmen war, gefolgt von dem typischen Geräusch eines Risses, der sich durch zentimeterdickes Eis schlängelte. Tatsächlich: in Windeseile umschlang ein gewaltiger Riss den Bauch des vereisten Wolfes mehrmals, sodass die hintere, vereiste Körperhälfte hinabstürzte, hart auf den Boden aufschlug und mit unzähligen Löchern und feinen Rissen durchzogen wurde, die das Eis schließlich ineinander zusammensacken ließen.
Manch einer hätte nun erwartet, die lebendige Körperhälfte des Wolfes zu sehen, die aus der restlichen Eisskulptur heraushing, und das Tier dabei zu beobachten, wie es sich aus seiner selbstgebauten Falle locker befreite – doch war dies eine glatte Fehlanzeige, denn das innere der Skulptur des Wolfes war… leer.
Stumm sah der Telekinet Rikako bei ihren Handgriffen dabei zu und befolgte ankommende Befehle sofort, ohne auch nur einmal seinen Mund zu öffnen. Nach der Ansage der Ärztin über den Tod Rileys versteinerte sich der Gesichtsausdruck des Braunhaarigen schlagartig, was auch vor seinem Blick keinen Halt machte. Eine Kälte lag in seinem Gesichtszug, wie man sie noch nie bei Renji gesehen hatte.
Ehe er jedoch weiter über die Aussage der Frau nachdenken konnte, wurde er schon selbst von ihr belästigt. Gut, welcher Arzt hätte das nicht gemacht? Seine Verbände und Wunden sprangen andere förmlich an und vor allem für einen Arzt wäre es etwas Unverzeihliches, würde er einen Verletzten einfach so ignorieren.
Als Rikako den ersten Knopf des Hemdes (oder was auch immer davon übrig geblieben war) geöffnet hatte, legten sich Renjis Hände auf ihre und zogen sie bestimmt von sich. Die Initiative der Ärztin schien dem Telekineten alles andere zu gefallen, das merkte man allein an der Art, wie er die Hände der Frau von sich drückte. Zwar war es nicht gerade perplex oder gar aggressiv, aber dennoch ziemlich bestimmt.
Ohne diese Situation ansatzweise zu kommentieren, fing der Braunhaarige selbst an, sein Hemd aufzuknöpfen, es auszuziehen und sogar die liebevoll von Kamen angefertigten Verbände von sich zu lösen. Es dauerte zwar seine Zeit, doch am Ende stand der Braunhaarige mit freiem Oberkörper vor Rikako, der es nun möglich war, einen genauen Blick auf seine Wunden zu werfen.
Die Frau hatte Renji zwar nicht direkt nach dem Vorfall mit Erde gesehen, als alle seine Wunden noch frisch waren, jedoch konnte man (und besonders als Ärztin) erkennen, dass bisher keinerlei Heilung der Wunden eingetreten waren.
Zuerst lauschte die Fenrir Sastra, dann klopfte sie sich zufrieden selbst auf die Schulter und richtete sich auf. Kurz schüttelte sie nach dem Angebot der Crystal-Saferin den Kopf und verschränkte ihre Arme hinter den Rücken, während sie wahllos ein paar Schritte vor sich setzte und dabei in den Himmel blickte.
„Ich bin dort keine große Hilfe mehr, deshalb nehme ich mir die Faulheit heraus, bei dir zu bleiben“, lächelte sie schelmisch und beobachtete Sastra daraufhin aus den Augenwinkeln.
Ein Rascheln ging von dem vereisten und heruntergefallenen Stück Eis aus, das einmal den hinteren Körper Inukas dargestellt hatte. Wie von Geisterhand vibrierte der Eishaufen ein-zweimal, bevor ein kleines Etwas blitzschnell aus diesem heraussprang und auf Infer zuraste.
„INUKA RIECHEN MIAAAAUUUKATER‼“, brüllte die quietschige Stimme des Jungwolfes, der auf Frontalkurs mit Infers Beinen war, durch die Köpfe der Anwesenden, was wohl unbeabsichtigt geschehen war.
-Blau-
Ungehindert rannte die Valküre auf die blaue Wolke zu, die Frey in sich gehüllt hatte. Sie wusste nicht, inwiefern der Staub sie daran hindern würde, zu Frey zu gelangen – wenn man sie überhaupt daran hinderte. Wenn das Glück auf ihrer Seite stand, konnte sie ohne jegliche Hindernisse zu Frey gelangen und ihm vor einen möglichen, fatalen Fehler bewahren.
„FREY!“
Ohne weiter über mögliche Konsequenzen nachzudenken, streckte die Valküre ihre Hand aus und rannte in die Wolke aus blauen Staub, um ihren Geliebten zu erreichen. Sie wusste, wo sich Frey zuletzt befunden hatte, sodass ihre Hoffnung groß war, dass der Lunatas sich keinen Millimeter bewegt hatte. Wenn dies der Fall war, würde sie direkt an ihm vorbeilaufen – wenn nicht, würde sie ihn sofort in seine Arme schließen können.
Die verrückte Lache der Vampirin stoppte nicht, als sie bemerkte, dass der Pinsel, das Asphaltgefängnis, aber auch ihre Gegnerin verschwunden war. Im Moment befand sich die Frau mitten in ihrem Kampfrausch, weshalb ihre Augen schnell über das Feld sprangen, um schon ihren nächsten Gegner attackieren zu können.
Die Sense, der Zafira nur knapp und mit Hilfe ausweichen konnte, raste in die Wolke, die durch die Explosion verursacht wurde und schlug an der dahinterliegenden Hauswand hart auf, wobei sich ihre Klinge in das Mauerwerk kroch und die Waffe somit an der Hauswand hing.
Ein eiskalter Windhauch fegte nach der Sense-Hauswand-Kollision die Explosionswolke hinfort und gab die Sicht auf die in der Luft schwebende und extrem verletzte Gegnerin Zafiras frei… nicht. Das Einzige, was man mit dem Hinfortwehen der Wolke sehen konnte, war die Sense in der Hauswand, doch fehlte von Anathnheka jegliche Spur – was die Luft anging.
Die Sünderin hatte von Anfang an nicht geplant, die Anführerin von Team Blau mit ihrem Überraschungsangriff durch ihre Waffe zu verletzten. Sie hatte ein Ablenkungsmanöver gebraucht, um unbemerkt von dem inneren der Wolke auf den Asphalt zu fallen und sofort wieder auf ihre Gegnerin zuzustürmen. So stand sie nun süffisant grinsend direkt vor Zafira und hatte bereits mit ihrer Faust ausgeholt, um der Blauhaarigen einen Schlag in die Magengegend zu verpassen…
„Ana! Kenshin! Wir haben was wir wollen! Zieht euch so schnell wie möglich zurück!“
Millimeter vor der Kleidung Zafiras stoppte die Hand ihrer Angreiferin, als hätte man ihr den Stecker gezogen und ihr folglich den Strom für den Angriff genommen. Es war unglaublich, wie schlagartig die Sünderin ihren blitzschnellen Schlag innerhalb von wenigen Millisekunden abgebrochen hatte.
Ein kurzes, hochnäsiges „Mh“ ging von der Sünderin aus, bevor sie elegant mit einem Sprung Abstand von Zafira nahm und jegliche Kampfhaltungen ihren Körper verließen.
„Trete mir in Zukunft nie wieder unter die Augen ohne ein höheres Level erreicht zu haben“, ließ sie kalt, dennoch mit ihrem üblichen, süffisanten Lächeln verlauten und sprang erneut von Zafira weg, dieses Mal jedoch weitaus höher und weiter. Federleicht landete sie an der Hauswand, neben dem Griff ihrer Sense, den sie ohne Umschweife packte und mit einem weiteren Absprung hoch im Himmel sprang und dort langsam verschwand.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.10.2010, 17:37 von Phoenix. )
Wenige Momente herrschte vollkommene Stille in der Mitte der Eingangshalle des Einkaufszentrums. Beide Kontrahenten waren weiterhin zu Eis erstarrt und selbst Infers Ruf schien keinerlei Auswirkungen zu haben… bis plötzlich ein lautes Knacken zu vernehmen war, gefolgt von dem typischen Geräusch eines Risses, der sich durch zentimeterdickes Eis schlängelte. Tatsächlich: in Windeseile umschlang ein gewaltiger Riss den Bauch des vereisten Wolfes mehrmals, sodass die hintere, vereiste Körperhälfte hinabstürzte, hart auf den Boden aufschlug und mit unzähligen Löchern und feinen Rissen durchzogen wurde, die das Eis schließlich ineinander zusammensacken ließen.
Manch einer hätte nun erwartet, die lebendige Körperhälfte des Wolfes zu sehen, die aus der restlichen Eisskulptur heraushing, und das Tier dabei zu beobachten, wie es sich aus seiner selbstgebauten Falle locker befreite – doch war dies eine glatte Fehlanzeige, denn das innere der Skulptur des Wolfes war… leer.
Stumm sah der Telekinet Rikako bei ihren Handgriffen dabei zu und befolgte ankommende Befehle sofort, ohne auch nur einmal seinen Mund zu öffnen. Nach der Ansage der Ärztin über den Tod Rileys versteinerte sich der Gesichtsausdruck des Braunhaarigen schlagartig, was auch vor seinem Blick keinen Halt machte. Eine Kälte lag in seinem Gesichtszug, wie man sie noch nie bei Renji gesehen hatte.
Ehe er jedoch weiter über die Aussage der Frau nachdenken konnte, wurde er schon selbst von ihr belästigt. Gut, welcher Arzt hätte das nicht gemacht? Seine Verbände und Wunden sprangen andere förmlich an und vor allem für einen Arzt wäre es etwas Unverzeihliches, würde er einen Verletzten einfach so ignorieren.
Als Rikako den ersten Knopf des Hemdes (oder was auch immer davon übrig geblieben war) geöffnet hatte, legten sich Renjis Hände auf ihre und zogen sie bestimmt von sich. Die Initiative der Ärztin schien dem Telekineten alles andere zu gefallen, das merkte man allein an der Art, wie er die Hände der Frau von sich drückte. Zwar war es nicht gerade perplex oder gar aggressiv, aber dennoch ziemlich bestimmt.
Ohne diese Situation ansatzweise zu kommentieren, fing der Braunhaarige selbst an, sein Hemd aufzuknöpfen, es auszuziehen und sogar die liebevoll von Kamen angefertigten Verbände von sich zu lösen. Es dauerte zwar seine Zeit, doch am Ende stand der Braunhaarige mit freiem Oberkörper vor Rikako, der es nun möglich war, einen genauen Blick auf seine Wunden zu werfen.
Die Frau hatte Renji zwar nicht direkt nach dem Vorfall mit Erde gesehen, als alle seine Wunden noch frisch waren, jedoch konnte man (und besonders als Ärztin) erkennen, dass bisher keinerlei Heilung der Wunden eingetreten waren.
Zuerst lauschte die Fenrir Sastra, dann klopfte sie sich zufrieden selbst auf die Schulter und richtete sich auf. Kurz schüttelte sie nach dem Angebot der Crystal-Saferin den Kopf und verschränkte ihre Arme hinter den Rücken, während sie wahllos ein paar Schritte vor sich setzte und dabei in den Himmel blickte.
„Ich bin dort keine große Hilfe mehr, deshalb nehme ich mir die Faulheit heraus, bei dir zu bleiben“, lächelte sie schelmisch und beobachtete Sastra daraufhin aus den Augenwinkeln.
Ein Rascheln ging von dem vereisten und heruntergefallenen Stück Eis aus, das einmal den hinteren Körper Inukas dargestellt hatte. Wie von Geisterhand vibrierte der Eishaufen ein-zweimal, bevor ein kleines Etwas blitzschnell aus diesem heraussprang und auf Infer zuraste.
„INUKA RIECHEN MIAAAAUUUKATER‼“, brüllte die quietschige Stimme des Jungwolfes, der auf Frontalkurs mit Infers Beinen war, durch die Köpfe der Anwesenden, was wohl unbeabsichtigt geschehen war.
-Blau-
Ungehindert rannte die Valküre auf die blaue Wolke zu, die Frey in sich gehüllt hatte. Sie wusste nicht, inwiefern der Staub sie daran hindern würde, zu Frey zu gelangen – wenn man sie überhaupt daran hinderte. Wenn das Glück auf ihrer Seite stand, konnte sie ohne jegliche Hindernisse zu Frey gelangen und ihm vor einen möglichen, fatalen Fehler bewahren.
„FREY!“
Ohne weiter über mögliche Konsequenzen nachzudenken, streckte die Valküre ihre Hand aus und rannte in die Wolke aus blauen Staub, um ihren Geliebten zu erreichen. Sie wusste, wo sich Frey zuletzt befunden hatte, sodass ihre Hoffnung groß war, dass der Lunatas sich keinen Millimeter bewegt hatte. Wenn dies der Fall war, würde sie direkt an ihm vorbeilaufen – wenn nicht, würde sie ihn sofort in seine Arme schließen können.
Die verrückte Lache der Vampirin stoppte nicht, als sie bemerkte, dass der Pinsel, das Asphaltgefängnis, aber auch ihre Gegnerin verschwunden war. Im Moment befand sich die Frau mitten in ihrem Kampfrausch, weshalb ihre Augen schnell über das Feld sprangen, um schon ihren nächsten Gegner attackieren zu können.
Die Sense, der Zafira nur knapp und mit Hilfe ausweichen konnte, raste in die Wolke, die durch die Explosion verursacht wurde und schlug an der dahinterliegenden Hauswand hart auf, wobei sich ihre Klinge in das Mauerwerk kroch und die Waffe somit an der Hauswand hing.
Ein eiskalter Windhauch fegte nach der Sense-Hauswand-Kollision die Explosionswolke hinfort und gab die Sicht auf die in der Luft schwebende und extrem verletzte Gegnerin Zafiras frei… nicht. Das Einzige, was man mit dem Hinfortwehen der Wolke sehen konnte, war die Sense in der Hauswand, doch fehlte von Anathnheka jegliche Spur – was die Luft anging.
Die Sünderin hatte von Anfang an nicht geplant, die Anführerin von Team Blau mit ihrem Überraschungsangriff durch ihre Waffe zu verletzten. Sie hatte ein Ablenkungsmanöver gebraucht, um unbemerkt von dem inneren der Wolke auf den Asphalt zu fallen und sofort wieder auf ihre Gegnerin zuzustürmen. So stand sie nun süffisant grinsend direkt vor Zafira und hatte bereits mit ihrer Faust ausgeholt, um der Blauhaarigen einen Schlag in die Magengegend zu verpassen…
„Ana! Kenshin! Wir haben was wir wollen! Zieht euch so schnell wie möglich zurück!“
Millimeter vor der Kleidung Zafiras stoppte die Hand ihrer Angreiferin, als hätte man ihr den Stecker gezogen und ihr folglich den Strom für den Angriff genommen. Es war unglaublich, wie schlagartig die Sünderin ihren blitzschnellen Schlag innerhalb von wenigen Millisekunden abgebrochen hatte.
Ein kurzes, hochnäsiges „Mh“ ging von der Sünderin aus, bevor sie elegant mit einem Sprung Abstand von Zafira nahm und jegliche Kampfhaltungen ihren Körper verließen.
„Trete mir in Zukunft nie wieder unter die Augen ohne ein höheres Level erreicht zu haben“, ließ sie kalt, dennoch mit ihrem üblichen, süffisanten Lächeln verlauten und sprang erneut von Zafira weg, dieses Mal jedoch weitaus höher und weiter. Federleicht landete sie an der Hauswand, neben dem Griff ihrer Sense, den sie ohne Umschweife packte und mit einem weiteren Absprung hoch im Himmel sprang und dort langsam verschwand.