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The City II - Kapitel 7 / Sister Act 1: Twins Forever
Beitrag: #346
vom - RE: The City II - Kapitel 7 / Sister Act 1: Twins Forever
- Rot -

Recht vorsichtig, aber doch bestimmt, packte Renji den Caniscaper am Unterarm und hielt ihn zurück. Genauer gesagt zog er ihn hinter sich und bot sich sozusagen als Schutzschild für den Verletzten an.
Um den Telekinisten wurde die Luft deutlich aufgebrachter. Man spürte, dass sich Spannung um ihn aufbaute, vergleichen konnte man es jedoch mit höherer Schwerkraft.
Ein kurz aufblinkender Film legte sich um den eiskalten Luftstoß und schien die "Kontrolle" zu übernehmen. Das Ziel wurde gewechselt, die Flugbahn des Stoßes veränderte sich. Der Luftstoß knickte Meter vor Yuna nach rechts ab und machte einen Bogen um die Fenrir. Etwa in der Häfte des Bogens schoss der Luftstoß steil nach oben.

Kaum war das Geräusch einer Explosion gefallen, rannte die Fenrir los. Kurze Zeit schien sie dem Angriff von BF-Rahzel nur entgegen zu laufen, jedoch wurde dieser bald aus seiner Bahn geworfen und von einen Anderen kontrolliert.
Der TCS stand nichts mehr im Weg. Sie ging noch während ihres Sprintes in eine hockende Position und stieß sich vom Boden des Daches ab. Im Flug drehte sie sich gekonnt, sodass sie mit dem Kopf voraus auf ihren Gegner herab blickte. Ihre Arme hoben sich, Schussgeräusche fielen.
Der Kugelhagel der Fenrir auf das Dienstmädchen wurde gnadenlos fortgesetzt.

Die niederprasselnden Kugeln sollten nicht das einzige Problem sein, was BF-Rahzel ereilte. Ihre zuvor auf Yuna fixierte Attacke hatte sich gegen sie gewendet, was wohl bemerkt Renjis Verschulden war. Mit einer ungeheuren Beschleunigung raste der Luftstoß steil auf Rahzel zu und ergoss die doppelte Stärke des eigentlichen Angriffs über sie.



- Blau -

Erneut verschärfte sich Varhyas Blick auf Rika. Entweder war es ein gekonnter Schachzug von dem Mädchen, der Catalysmas weißzumachen, sie hätte keine Ahnung, wie das Schmelzen der Dose zustande gekommen war oder sie wusste es wirklich nicht, was hieß, dass das Mädchen keinerlei Kontrolle über ihre Fähigkeiten hatte.
,,Es gibt verschiedene Arten von Mördern, beziehungsweise Wege, wie man der Versuchung des Mordens nicht mehr widerstehen kann", sagte sie tonlos, ohne auf das Missgeschick Rikas genauer einzugehen, Besorgnis zu zeigen oder das Gespräch zu unterbrechen.
,,Zum Einen gibt es Menschen, die den Drang danach verspüren. Es ist wie ein Instinkt, der bis in die letzte Zelle voll ausgebildet ist. Sie wollen den Geruch des Blutes riechen, den Geschmack des Blutes schmecken, die Lebensflüssigkeit an ihren Händen kleben sehen. Sie kümmern sich nicht darum, ein anderes Leben zu beenden. Sie planen es nicht, sie bereiten es nicht vor. Sie machen es einfach."
Ihre Stimme war ruhig, wenn nicht sogar ein bisschen geheimnisvoll. Sie machte ab und zu kleine Pausen, schien jedoch aus Erfahrung zu sprechen. Ihre gesamte Tonlage stimmte mit dem Schema des ernsten, dramatischen Themas überein und verstärkte die Stimmung umso mehr.
,,Neben diesen vielen Leuten, die ihren Urinstinkt vom Töten folgen und es aus Spaß machen, gibt es Menschen auf dieser Welt, die sich schlicht und einfach rächen wollen. Sie picken sich Opfer heraus. Alle von ihnen haben den Mörder in seiner Vergangenheit irgendetwas angetan, haben ihn leiden oder im Stich gelassen. Es mögen nur kleine Splitter sein, die aus dem zerbrochenen Spiegel, der Seele, herunterfallen. Von Zeit zu Zeit fallen alle Splitter herunter, sodass die Seele des Mörders komplett zerstört ist. Er versucht, sie wieder zu einem Ganzen zusammenzusetzen und erlebt dabei, dass noch mehr vertraute Menschen in die am Boden liegenden Splitter treten, womit sogar der noch so kleinste Teil verletzt wird. Er ist am Boden, er wurde im Stich gelassen, er will Rache. Also sucht er sich all diese Leute aus, die ihm fallen gelassen haben. Er holt sie sich, er lässt sie leiden, foltert sie, fügt ihnen Schmerzen zu und tötet sie damit langsam und qualvoll. Oder schnell, je nachdem."
Varhyas rechte Hand hob sich auf die Höhe ihres Gesichtes. Kleine Funken folgten, bis sich langsam eine sanft brennende Flamme ergab. Da Rika gerade mit dem Rücken zu der Catalysmas stand, konnte sie das ganze Spektakel nicht beobachten oder wahrnehmen. Abwertend musterte die Vampirin ihr "Werk" von oben bis unten.
,,Zum Anderen gibt es Menschen, die zusehen müssen, wie beste Freunde leiden, weil sie anders sind als die Masse. Sie werden gepeinigt, verfolgt, ständig niedergemacht. Immerhin sind sie anders als die Anderen, sie passen nicht in das Bild der Normalität und sind den "Normalen" deshalb ungeheuer. Sie müssen ausgegrenzt werden, weil sie sie selbst sind und sich von der Masse abheben. Und warum? Weil wir Menschen Angst vor etwas haben, das wir nicht kennen; das uns fremd erscheint. Diese Opfer können sich allerdings nicht wehren und nehmen es einfach so hin. Insgeheim wünschen sie sich, diesen Spuck ein Ende zu bereiten, trauen sich aber nicht und bleiben die Zielscheibe. Auch ihre Seele zerbröckelt langsam, aber stetig.
Die meist besten Freunde, die diesem Spektakel folgen, besitzen die Fähigkeit, dagegen etwas zu unternehmen. Sei es der Wille, die Worte oder die Gewalt. Sie rächen sich anstelle ihrer Opferfreunde, ab und zu sogar einfach aus der eigenen Wut heraus, ohne, dass das Opfer selbst diese Rache wollte."

Sie brach ab. Die Flamme an Varhyas Hand wurde etwas größer und züngelte unruhig hin und her, während sie sich in ihren grellroten Augen widerspiegelte. Sie schien auf etwas Bestimmtes zu warten, auf eine Reaktion, auf ein Signal.
,,Zu guter Letzt", fing sie wieder an und bewegte ihre Finger leicht, wodurch die Flamme in ihrer Hand größer und größer wurde, unruhiger züngelte und sich mehrmals spaltete, um sich um die Finger der Vampirin zu schlängeln.
Auch ihre Tonlage veränderte sich. Sie war um einiges lockerer als zuvor und schien nicht mehr darauf bedacht zu sein, der Stimmung ihrer Worte Nachdruck zu verleihen. Eher im Gegenteil, sie redete, als wäre es etwas Alltägliches, etwas Nebensächliches.
,,wollen manche Menschen die Welt einfach nur brennen sehen", endete sie vorerst. Sie zog mit ihrer mittellangen, aber bestimmten Pause einen Schlussstrich unter ihren Monolog und ballte ihre rechte Hand zu einer Faust. Die Flamme, die vorher noch aufgeregt gezüngelt hat, erstickte und hinterließ nichts von ihrer Existenz, weder Rauch, noch Geruch.
Der Blick der Catalysmas wanderte nun lässig zu der verletzten Rika, die ihre Brandwunde mit Wasser kühlte und Varhya den Rücken zugedreht hatte. Ein unheimliches Lächeln zierte ihr Gesicht, ihre Hand sank. Mit beiden Armen stützte und beugte sie sich nach hinten ab.
,,Und? Zu welchen Mördern gehörst du?", fragte sie in einer gar zu unheimlich verrückten Tonlage, als würde man gleich befürchten müssen, dass sie mit einer blutverschmierten Axt hinter Rika auftauchte und sie quer zweiteilte.

Keira sah sich flink die Personen an, die sich im Raum befanden und verglich Aussehen mit den Schülern auf den Zettel, den sie von Yeni erhalten hatten.
,,5 Verdächtige in einem Raum", schoss es ihr durch den Kopf, während sich ihr ganzer Körper in Alarmbereitschaft befand. Ihre Gedanken rasten nur so durch ihren Kopf. Vorgehensweisen, Ziele, Informationen, Fragen, alles. Nichtsdestotrotz wahrte sie ihr falsches Verhalten und gab eine erstaunte Miene her.
,,Wow, sieht ja toll aus", murmelte sie begeistert und grinste bis über beide Ohren. Auch wenn es die oberste Priorität war, den Mörder zu entlarven - was nicht anders ging, als sich die Verdächtigen vorzunehmen - fand Keiras Aufmerksamkeit weiterhin bei Regris und Trevel einen Unterschlupf. Warum taten die beiden so, als wüssten sie nichts von den Morden? Es steckte etwas dahinter, Hauptpunkt schien bei Regris zu stecken. Die Valküre war sich sicher, dass der Junge etwas Entscheidendes verbarg. Die Situation auf das Anschneiden des Themas hin war mehr als verdächtig. Irgendetwas sagte ihr, dass Trevel ohne Regris Reaktion und Anwesenheit mit der Wahrheit auf diese Frage geantwortet hätte. Etwas musste ihn dazu veranlassen, Regris' Lüge zu folgen.
Nach einiger Bestaunzeit wanderte Keiras Blick zu den Beigen Jungs. Demonstrativ hob sie die Kiste in ihren Armen etwas hoch.
,,Wo soll ich es abstellen?"

[Bild: bls2h2c4c.png]
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RE: The City II - Kapitel 7 / Sister Act 1: Twins Forever - von Phoenix - 20.09.2009, 22:12

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