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The City II - Kapitel 9.5 / Sister Act Fn: Excalibur of The City
Beitrag: #21
vom - RE: The City II - Kapitel 9.5 / Sister Act Fn: Excalibur of The City
-White-

„Danke, Patty! Wir schwimmen für Sie mit!“, Maren hob ihre Hand zu einem lässigen Winken und lächelte der alten Dame freundlich zu, ehe sie sich abwandte. Der Aufzug befand sich am anderen Ende des schwach beleuchteten Flurs. Kaum hatten sich die beiden der Aufuzugtür genähert, vollführte Maren eine leichtfüßige Drehung und ließ ihren Arm einer Fechtkämpferin gleich in Richtung des Druckknopfes schnellen, wo sie ihn zielsicher mit dem Zeigefinger traf.
Mit zwischen den Lippen herauslugender Zungenspitze behielt sie gebannt die Anzeigetafel im Blick.

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Beitrag: #22
vom - RE: The City II - Kapitel 9.5 / Sister Act Fn: Excalibur of The City
-Streets of The City-

Nadja musste schmunzeln. Anstregend war es für sie nicht auf der Stelle in lautes Lachen auszubrechen. Sie hat mit einigen Dingen gerechnet, aber ein Wollknäuel in Kampfausrüstung gehörte nicht dazu.
Die ganze Situation kam ihr wie ein schlechter Scherz vor. Da hatte irgendwer beim Marketing Mist gebaut. Als Kanalisation konnte man das Schaubild unter ihr kaum bezeichnen. Und von Hamstern in der Kanalisation hatte sie auch noch nie etwas gehört. Krokodile, selbstverständlich, aber Hamster?
Nadjas Mundwinkel schoben sich nach oben und ihre Wangen gewannen an Volumen. Sie konnte nicht mehr. Die schlechtesten Witze waren es, denen Nadja am meisten abgewinnen konnte. Freudig lachte sie sich ins Fäustchen. „Was ein Tag“, dachte sich Nadja als sie sich erneut ihrer Kopfhörer entledigte und ihre Kamera in die Hand nahm.
„Cheese!“, rief sie der kleinen Kreatur unter sich zu. Danach verschwand sie aus seinem Blickfeld. Nadja ging ein paar Schritte zurück und hielt an. Sie sah sich um. Niemand rechts von ihr, niemand links von ihr. Nur die verwüstete Landschaft von The City und irgendein schlecht angezogenes Zirkustier im Loch ihr gegenüber. „In Zukunft lasse ich meine Schuluniform zu Hause... die muss ich auf dem Heimweg noch in die Reinigung bringen lassen“, dachte sich Nadja. Ein paar schnelle Laufschritte über den brüchigen Boden und ein Sprung.

Nadja landete vor den Füßen des Lebewesens und knipste ein Bild von ihm. Sie wusste noch nicht wem sie es zeigen würde. Viele ihrer Bekannten waren komische Vögel und ihren Schul“freunden“ könnte sie wohl kaum erklären was sie in der Kanalisation der Stadt vorhatte. Aber sie wollte es haben. Vielleicht um es einzurahmen, auf ihren Schreibtisch zu stellen und jeden Abend darüber zu lachen.
Bei ihrer Landung war ein lautes Knirschen zu hören gewesen, doch unversehrt stand Nadja vor dem lustigen kleinen Ding. Sie ging in die Knie und grinste ihn an. Den würde sie ein bisschen am Leben lassen. „Konnte dich nicht hören, laute Musik – Was sollst du darstellen?“, begrüßte sie ihn. Es war keine sonderlich höfliche Frage, doch Nadja sprach sie mit ehrlichen Interesse aus und meinte sie keines Falles als Beleidigung. Eine andere Frage, die Nadja für sich behielt, war es wie lange sie ihr Lachen dieses Mal zurückhalten könnte.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.07.2015, 19:07 von Shai. )
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Beitrag: #23
vom - RE: The City II - Kapitel 9.5 / Sister Act Fn: Excalibur of The City
-Streets of The City-

Rain hatte mit vielen Antworten gerechnet, aber ein „Cheese!“ hatte auch er nicht erwartet. Er stand einen Moment lang zu perplex in der gegend herum, weshalb es dem Mädchen gelang, mit ihrer Kamera auch noch ein Foto zu schießen und zu verschwinden... Alle Schüchternheit fiel von Rain ab. Er suchte nach einer Möglichkeit, das Mädchen zu verfolgen, doch dann hörte er ihre tapsigen Schritte, die wieder in seine Richtung zu kommen schienen - sehr schnell sogar, so als setzte das Mädchen zum Sprung an... Und dann stand sie vor ihm, Kamera gezückt. Rain schaffte es gerade noch, seinen Arm nach oben zu befördern und sein Gesicht zur Seite zu ziehen; ihm war dennoch klar, dass sich nicht nur er, sondern auch das Mädchen in unmittelbarer Gefahr befanden, sollten die falschen Leute von der Existenz dieses Fotos erfahren.

Mehrfach war ihm aufgefallen, dass die Söldner einander gegenüber mit Fotos prahlten, die sie auf allen möglichen Endgeräten zu haben schienen und sogar im Internet veröffentlichten. Diese beiden Fotos von ihm durften niemals an irgendeine Öffentlichkeit gelangen, da es dann nur noch eine Frage der Zeit war, bis nach ihm gesucht würde - die Söldner waren dann wahrscheinlich das geringste Übel; was aber, wenn noch ein anderer Schlag Mensch an ihm Gefallen fände? Ihm schauderte es bei dem bloßen Gedanken daran.

„Konnte dich nicht hören, laute Musik – Was sollst du darstellen?“ fragte ihn das Mädchen, offenbar sehr fröhlich. Zu fröhlich für Rains Geschmack.

"Egal, wie lange The City existiert... Man denkt nie daran, dass die unscheinbarsten Wesen mehr in sich haben, als sie einem zeigen." hatte ein Forscher mal gesagt. Oder so etwas in der Art. Wie konnte Rain nur so unvorsichtig gewesen sein und einer so erwiesenermaßen niederen Rasse vertrauen, wie der Mensch es nun einmal war? Rain war maßlos enttäuscht. Er hatte an das Gute im Menschen geglaubt und nun begann er zu verstehen, was die Forscher und Soldaten damit meinten, als sie sagten, dass seine Moralvorstellungen bestenfalls einen kindlichen Wunschgedanken darstellten. Er fing an, so zu denken wie sie.

Die Uniform ist frisch gewaschen und gebügelt. Die Schuhe einwandfrei. Sie selbst auffallend hübsch. Vermutlich menschlich, mindestens aber menschenähnlich. Besondere Fähigkeiten nicht ersichtlich; prinzipiell aber möglicherweise vorhanden. Benutzt ihr Aussehen mit Sicherheit dazu, immer genau das zu bekommen, was sie selbst will. Am Befinden Anderer offenbar nahezu gar nicht interessiert. Nicht nur egoistsisch, sondern auch sehr gefährlich für mich. Und für sie, aber das wird sie nun selbst erfahren müssen...

"Was ich darstellen soll, " lächelte Rain das Mädchen traurig an und ging ein paar Schritte zurück, um außer Reichweite zu sein, "ist der vermutlich innigste Wunsch eurer Rasse, euch gegenseitig auf Kosten Anderer das größtmögliche Leid zuzufügen. Leider scheinst auch du davon betroffen zu sein." Er war kurz überrascht, wie kalt seine Worte klangen, doch schließlich hing sein Leben von den nächsten Minuten ab.

Von der Schüchternheit und Traurigkeit war nichts mehr zu sehen, als er seine Waffe zog und auf die Brust des Mädchens richtete. "Sei so gut und entnehme bitte langsam und ohne schnelle Bewegungen gut sichtbar die Speicherkarte aus der Kamera." Er fletschte seine Zähne. Zu höflich. Auch das würde er ablegen müssen, um zu überleben, also fügte er mit etwas Nachdruck hinzu: "Und zwar sofort. Solltest du irgendwelche unüberlegten Dummheiten anstellen, wirst du das mit bis zu siebzehn Kugeln 9x9mm Parabellum ausdiskutieren müssen. Tust du allerdings das, was ich dir sage, wirst du überleben. Verstanden?" frug er und setzte auch die zweite Hand an die Waffe, schussbereit. Wer weiß, was sie für Fähigkeiten besitzt... Auf der Hut bleiben! Würde er schon wieder töten müssen?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.07.2015, 18:10 von Lin. )
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Beitrag: #24
vom - RE: The City II - Kapitel 9.5 / Sister Act Fn: Excalibur of The City
-Streets of The City-

Nadja standen die Tränen in den Augen. Es war nicht fair. Sie konnte sich nicht daran erinnern Tickets zu einem Komediantenauftritt gekauft zu haben. „Sei so gut und entnehme bitte langsam und ohne schnelle Bewegungen die Speicherkarte aus deiner Kamera“, äffte sie Rain nach. Ihr fiel es dabei schwer Luft zu kriegen, so stark musste sie sich zurückhalten zu lachen. „Solltest du irgendwelche Dummheiten anstellen wirst du das mit meinem 9mm Film ausdiskutieren müssen!“ Sie schwenkte ihre Kamera vor den Augen des Revolverhelden hin und her. Das vermeintliche Schuldmädchen konnte ihr Glück kaum fassen. Zu Hause würde ihr das keiner Glauben, so viel war sicher. Die alten Herren mit denen sie sich dort abgeben musste gingen eh alle zum Heiter sein in den Keller.
Nadja richtete sich wieder zu ihrer vollen Größe auf. In einem Teenmagazine würde man über eine solche Situation nichts lesen; „5 Tipps mit einem irren Nagetier umzugehen“. Sie schmunzelte selbstverliebt über ihre eigenen Gedanken. Aber Nadja brauchte keine Tipps um die richtige Umgangsweise mit so einem gefährlichen Gesellen zu identifizieren. „Nein, nein, Doktor Mausezahn, sie haben selbstverständlich recht“, sagte sie, sich selbst wieder einigermaßen im Griff. „Man darf ja niemanden ohne seine Erlaubnis fotografieren... Tierschutzgesetze und all sowas!“ Verständnisvoll nickte sie. Nadja öffnete einen kleinen Schlitz an der Seite der Kamera und zog eine Karte heraus. Diese ließ sie Rain vor die Füße fallen. „Aber nicht reinbeißen!“ Und schon lachte Nadja wieder. Und sie lachte ihres Lebens glücklich und von ganzem Herzen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.07.2015, 19:11 von Shai. )
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Beitrag: #25
vom - RE: The City II - Kapitel 9.5 / Sister Act Fn: Excalibur of The City
-White-

Langsam war Leilani Maren gefolgt und zusammen hatten sie gewartet. Der Lift brauchte eine gewisse Zeit, um all die Stockwerke empor zu steigen, doch schließlich gab es ein leises Klingeln und die schweren Aufzugtüren öffneten sich langsam. Über ihre Schulter warf Leilani noch einen letzten Blick zu der älteren Frau hinter ihnen, welche nun mit einem freundlichen Lächeln dastand und winkte. Dieses Lächeln erwidernd, hob auch Leilani verabschiedend eine Hand und Team Weiß verzog sich ins Innere des kleinen Raumes, der sie nach einem weiteren Knopfdruck ins Erdgeschoss bringen sollte.
Nur langsam hatte Patrice ihre Hand sinken lassen, nachdem die Lichter auf der Anzeigetafel des Aufzugs andeuteten, dass der Lift wieder hinab fuhr, und langsam schwand dabei auch ihr Lächeln. "Viel Glück, ihr beiden." sagte sie leise zu sich selbst, wobei sich kurz ein geisterhaften Leuchten durch ihre Katzenohren und -schweif zog. Dann wandte sie sich ihrer eigenen Wohnung zu und verschwand in dieser.

Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen lehnte Leilani an der Innenwand des Aufzugs und lauschte der leisen Aufzugmusik, die die Fahrt nach unten begleitete. Innerhalb des kleinen Raumes schien die Zeit schnell genug zu vergehen und bevor die beiden es wussten, waren sie schon an ihrem Ziel angelangt. Die Türen öffneten sich und eine kleine schäbige Eingangshalle begrüßte sie. Geradewegs vor ihnen, an der anderen Seite des Raumes, befand sich eine durchsichte Schiebetür, die hinaus auf die Straße führte. Sonst gab es im Raum ein paar Blumenstöcke, Türen zu Wohnungen, mitunter der ihres Vermieters, und zwei Automaten - einen für Limonaden und Snacks, einen anderen für Kaffee und ähnliches.
"Willste auch was?" fragte Leilani Maren nun motiviert und schwebte vom Aufzug direkt zu den Getränkeautomaten, dabei bereits ein paar Münzen hervor holend.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.07.2015, 22:49 von Black-Cat. )
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Beitrag: #26
vom - RE: The City II - Kapitel 9.5 / Sister Act Fn: Excalibur of The City
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„Oh, gute Idee.“, antwortete Maren träge. „Ne Fanta wenn’s geht.“
Sie benutzte die Automaten selten und vergaß gerne deren Existenz, doch Leilani hatte Recht – der Weg könnte noch länger dauern, da war etwas zu Trinken nicht zu verachten.
„Du weißt wo es gleich lang geht?“, fragte sie nach einem Blick auf die Straße. Sie hatte absolut keine Ahnung, welchen Weg sie einschlagen mussten.
In ihr kam keine Motivation auf. Noch kam ihr das Ganze vor wie ein langweiliger Trip zum Supermarkt – lästig, langweilig. Während sie weiter durch die gläserne Schiebetür starrte, raufte sie sich mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck die Haare. Hoffentlich würde etwas von Leilanis Tatendrang auch auf sie abfärben, dachte sie.

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Beitrag: #27
vom - RE: The City II - Kapitel 9.5 / Sister Act Fn: Excalibur of The City
-White-

Nachdem der Haimutant Marens Bestellung aufgenommen hatte, warf er mit geübten Bewegungen seine Münzen in den Getränkeautomaten und drückte ein paar Knöpfe. In einer gemütlich wirkenden Haltung schwebte er vor dem Gerät.
"Jap, hab ne Karte mit, keine Sorge." beantwortete Leilani die Frage seines Partners, wobei er ein Stück Papier aus seiner Kleidung hervorzog und kurz durch die Luft schwang bevor er es dann wieder wegsteckte. Dabei beobachtete er aufmerksam, wie sich zwei Flaschen im Inneren des Automatens nach vorne schoben und schließlich in einen Behälter im unteren Teil der Maschine fielen, von wo er sie heraus fischen konnte. Er bückte sich hinab und nahm seinen Fang entgegen. Eine Fanta und eine Cola waren es, beide eisgekühlt und angehm anzufassen. Leilani hielt Maren die Fanta in einer ausgestreckten Hand entgegen.
"Hier, und teils dir gut ein, ja. Ist nich gerade n kurzer Weg." ermahnte er sie ausdruckslos.

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Beitrag: #28
vom - RE: The City II - Kapitel 9.5 / Sister Act Fn: Excalibur of The City
-White-

„Ja, Mama.“, entgegnete das Mädchen und warf Leilani ein freches Grinsen zu. „Bringen wir es hinter uns. Ich will den Dungeon heute Abend noch klar machen, wenn wir hier fertig sind.“, rief sie im Gehen, während sie auf die Schiebetür zuging, welche sich leise surrend öffnete. Maren blieb kurz vor der Schwelle stehen, einerseits auf Leilani wartend, andererseits, um sich zu sammeln. Sie rückte ihre Sporttasche bequemer zurecht und atmete tief ein und aus.
Sobald er sie eingeholt hatte, nickte sie ihm zu und gemeinsam traten sie aus ihrem Wohngebäude heraus, auf dem Weg zu dem Startpunkt ihrer ersten Quest seit Langem.

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Beitrag: #29
vom - RE: The City II - Kapitel 9.5 / Sister Act Fn: Excalibur of The City
-White-

"Sure, da bin ich dabei. Kannst dich immer auf deinen Partner verlassen." erwiderte Leilani, als er neben Maren schwebte und dann Seite an Seite mit ihr ins Freie trat. Erneut zog der Hai dort etwas aus seiner Kleidung hervor - eine Art Smartphone, dem Anschein nach. Schnell bewegte er seine Finger über dessen reflektierendes Display, woraufhin an einem Ende der Straße plötzlich etwas zum Leben erwachte. Das Geräusch eines aufheulenden Motors drang in die Ohren der beiden und Sekunden später brauste ein Fahrzeug auf sie zu, nur um vor dem Ausgang deren Zuhauses zum Stehen zu kommen. "Davon bekomm ich nie genug."
Es war das übliche Ferkehrsmittel des Duos, wenn sie längere Strecken zurücklegen wollten - ein hochmodernes Motorrad mit Beiwagen, ferngesteuert durch ein Programm auf dem Gerät in Leilanis Hand. Maren würde sich zwar auf das Motorrad setzen, doch müsste sie dieses nicht steuern, wenn sie es nicht wollte. Mit ein wenig mehr Fingerfertigkeit, während er sich in der Beifahrersitz gleiten ließ, übergab der Haimutant dem Fahrzeug deren Zielkoordinaten, welche sogleich auf einem sich einschaltenden Display am Visier des Motorrads eingezeichnet wurden.
"Gib mir deine Tasche, dann können wir los." Lächelnd steckte Leilani mit diesen Worten sein Gerät wieder weg, um seine Hände für Marens Gepäck frei zu haben.

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Beitrag: #30
vom - RE: The City II - Kapitel 9.5 / Sister Act Fn: Excalibur of The City
-Streets of The City-

Rain hatte ein zunehmend ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Er hatte versucht, das junge Mädchen durch ein unschuldiges süßes Auftreten dahingehend zu manipulieren, dass sie ihm half und er hatte sie mit einer Waffe bedroht, was es allerdings in gar keiner Weise zu stören schien. Au contraire, sie äffte ihn nach.

„Nein, nein, Doktor Mausezahn, Sie haben selbstverständlich recht. Man darf ja niemanden ohne seine Erlaubnis fotografieren... Tierschutzgesetze und all sowas!“ Hinter diesem vermeintlichen Schulmädchen musste sich wohl ein Abgrund sondergleichen auftun, vermutete Rain. Sie warf ihm endlich die Speicherkarte vor die Füße und rief, „Aber nicht reinbeißen!“ Und schon wieder dieses Lachen... Rain aber blieb ruhig. Er griff in seine Tasche, ohne das Mädchen aus den Augen zu lassen, und holte den Schalldämpfer für seine Pistole heraus und schraubte ihn auf die Waffe, ohne diese aus der Hand zu bewegen. Er kniete sich hin, tastete auf dem Boden nach der Speicherkarte, fand sie, griff sie und ging einige Schritte zurück.

"Danke." sagte er knapp, warf die Karte in die Luft, riss seine Schusshand nach oben und feuerte einen einzigen Schuss ab. Das Geräusch, als die Kugel die Speicherkarte durchschlug, war vermutlich lauter als Abfeuern der Waffe selbst. Die Speicherkarte war auf jeden Fall irreparabel zerstört. Rain atmete erleichtert aus, schraubte den Schalldämpfer ab und verstaute die Waffe wieder, was dem Mädchen genug Zeit gab, seine Darbietung in bester "Ich schieße schneller als mein Schatten"-Manier à la Lucky Luke zu verarbeiten. Er bemühte sich, gleichmäßig und langsam zu atmen, bevor das Mädchen der nächste Lachanfall überkam.

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