Es ist 23 Uhr und 40 Minuten. Ein hohes Bürogebäude sticht zwischen den kleineren um es herum hervor. Es ist das höchste Gebäude in der näheren Umgebung.
Das Dach des Hochhauses bildet eine quadratische Fläche, in deren Mitte sich drei einen halben Meter dicke Quader mit immer kleiner werdenden quadratischen Flächen zu einer Pyramide stapelten. In der Mitte der obersten Platte war eine hohe in den Himmel ragende Antenne eingelassen.
An diesem Ort befanden sich zwei Gestalten, welche auf den Stufen der kleinen Blockpyramide saßen. Es war so dunkel an diesem Ort, dass sie unmöglich zu erkennen waren. Nur die Augen der Gestalten und wenige Teile ihrer Körper schienen das Licht des Mondes und der Sterne zu reflektieren.
Zwei unscheinbare Flügel, an welchen regenbogenfarbene Kristalle hingen begleitet von den rot schimmernden Augen ihrer Besitzerin und die gewaltige kirstallene Klinge einer Sense mit einem dornigen Kristallball, welcher über eine schwach reflektierende Kette mit der Sense verbunden schien.
Stumm saßen diese beide Gestalten schon seit einer Stunde in der totalen Finsternis und starrten in den Nachthimmel empor. Sie hatten nie ein Wort gewechselt oder sich bewegt, bis nun plötzlich eine dritte Gestalt erschien, welche nur durch den großen kristallenen Ring auffiel, welcher das Mondlicht hinter seinem Rücken reflektierte.
Du bist spät, Bruder. bemerkte Sastras klindliche Stimme genervt und die kleine Gestalt mit den kirstallenen Flügel drehte ihren Kopf zu dem kristallenen Ring. Ich kann nichts dafür, dass der Teleportkristall mich nach Hause teleportiert hat und es ein weiter Weg hierher ist. erwiederte die Gestalt Infers schulterzuckend. Aber nun, weshalb sind wir hier, kleine Schwester? fügte er dann fragend hinzu.
Ist diese Nacht nicht zu schön? Die Sterne, der Mond und diese ruhige, friedliche Stadt~ meinte Sastra kichernd, wobei sie sich erhob, zum Rand des Daches ging und ihre Hände weit zur Seite streckte. In der Tat, doch wie beantwortet dies meine Frage? bemerkte der Junge und ließ sich neben der bis jetzt stummen Gestalt nieder. Noch 15 Minuten, dann wird es mit dieser Ruhe vorbei sein~ kicherte der Trohn-Uno.
Sastra, beantworte deinem Bruder seine Frage... erwiederte Infer etwas ungeduldig. Sastra kicherte und war ihm wenige Sekunden später und den Hals gefallen, ihre Gesichter nur wenige Milimeter voneinander entfernt. Es ist doch schön, hin und wieder etwas ohne Grund zu machen~ bemerkte sie ruhig, woraufhin eine Kette rasselte und die dritte Person sich erhob.
Ich hasse Sinnlosigkeiten. bemerkte sie mit der kühlen, emotionslosen Stimme einer jungen Frau. Und ich hasse Regen. fügte sie ebenso hinzu und verschwand spurlos. Sastra setzte sich auf Infers Schoß und stützte ihren Kopf auf ihre Hände. Unsere große Schwester ist wohl eiversüchtig~ kicherte sie woraufhin sich Infers Arme sanft um sie legten. Einversüchtig auf dich? fragte dieser desintressiert und griff dabei an Sastras Brüste. Ich bezweifle es...
Sekunden später hallte das unverkennbare Ergebnis von Sastras Faustschlag zwischen Infers Beinen durch die nicht mehr ganz so ruhige Nacht und von den beiden unbemerkt war von Mond und Sternen nichts mehr zu erkennen, denn finstere Wolken begannen sich auszubreiten...
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Es ist nun eine Minute vor Mitternacht. Ein tagsüber grüner Fleck im Grau der Stadt, der White Lake Park. Dies ist einer der wenigen größeren Parks in The City. Einzlne Bäume, Baumgruppen, Holzbänke und -tische und Wege aus feinem Kiesel bedecken die Grünflächen um einen der klarsten Seen der Stadt, den Weißen See, genannt White Lake, aufgefüllt aus lange geschmolzenem Eis bietet er die perfekte Abkühlung an einem heißen Tag.
Um diese nachtschlafende Zeit befindet sich hier jedoch meist niemand mehr. Auch die Pärchen, die sich die romantische Spiegelung des Nachthimmels im See ansehen, sind nun bereits verschwunden. Doch heute, dort am Rand des Sees, befindet sich noch eine einsame Gestalt, welche scheinbar einen Mitternachtsspatziergang unternimmt.
Ein Junge mit einer Sniper am Rücken geht völlig unbekümmert seinen Weg.
Ohne Vorwarnung wurde um punkt Mitternacht der sternklare Himmel plötzlich von finsteren Wolken überzogen und gleich darauf begann es stark zu regnen. Bevor der Jungen die Situation auch nur richtig registrieren hätte können war vor ihm im Regen die Gestalt eines Mädchens erschienen. In der mitternächtlichen Dunkelheit und dem starken Regen war sie jedoch nur sehr schwer zu erkennen. Sie ging auf den Jungen zu, während sich ihre Augen tief in die seinen bohrten. Es war unmöglich für ihn, von ihnen weg zu sehen und es war unmöglich sich zu bewegen, denn seine Beine waren buchstäblich festgefrohren.
Als das Mädchen knapp vor dem Jungen zu stehen kam schloss sie ihre Augen und gleich darauf wurde der Passant von einer weiteren Person von hinten bewusstlos geschlagen. Das Eis an den Füßen des Jungen verschwand und das Mädchen fing ihn auf. Die zweite Gestalt verschränkte die Arme und drehte dem Mädchen den Rücken zu, während diese den Spatziergänger in ihren Armen mit einem lieblichen Kuss auf die Lippen beschenkte...
...
Einige Stunden später; 9 Uhr Morgens. Der starke Regen prasselte gegen die Fenster der Zimmer der The City Safers. Sah man durch diese hinaus erkannte man einen grauen, bewölkten Himmel. Es war ein Tag, an dem man nur ungern aus dem Bett steigt, doch wurde es nun langsam Zeit.
Das Frühstück war bereits auf dem Tisch und einige wenige hatten sich wohmöglich auch schon dort eingefunden.
Zu diesen Personen gehörte Serra, oder sollte man sagen Morpha, Serra Waffe, die ihre Gestalt angenommen hatte? Man sah dem Mädchen an, dass sich die Saloonbesitzerin keine Mühe gegeben hatte, sie an diesem Morgen zu erschaffen, denn hi und da war der Körper der Waffe seltsam durchsichtig oder es fehlte ein Stück.
Auch das Frühstück schien nicht so ausgefallen wie üblich und bestand großteils aus Broten und verschiedenen Dingen um diese zu belegen oder zu bestreichen.
Shiki gehörte zu den Personen, die bereits zum Frühstück angetreten waren, hatte jedoch noch nicht damit angefangen.
Luna schlief noch tief und fest in ihrem Bett. Sie hatte am letzten Abend einige Zeit gebraucht, um einschlafen zu können...
Kazuo schlief auf dem Boden neben Yunas Bett und schien, so unbequem es auch sein musste, im Tiefschlaf zu sein.
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Im Unterschlupf der Catsisters war der Regen ebenfalls nicht zu überhören. Davon abgesehen war außerdem noch niemand wach.
Kenshin war in dieser Nacht in Yenas Zimmer untergebracht worden, so wie auch Sio, welche scheinbar nicht von der Seite des Jungens wich, komme was da wolle.
Mitha war wieder völlig ok nach ihrer vortäglichen Versteinerung und schlief ruhig Rücken an Rücken mit Reisei.